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Metal Factory since 1999
Mit einer Klassik-Einleitung, Streichern, Bläsern und feinen Klängen wird die nunmehr 24. Studioscheibe der deutschen Metal-Institution Rage eingeläutet, bevor der Titelsong kraftvoll aus den Boxen knallt.
Marcos Rodriguez verliess die Band und wurde durch Stefan Weber (ehemals Axxis) und Jean Borman ersetzt. Die beiden Neuen greifen nun in die Saiten und machen ihre Sache verdammt gut. Hört Euch dazu das Solo zu «Resurrection Day» an! Der Titelsong ist eine Mischung aus powervollem Metal, der im Hintergrund mit klassischer Musik verfeinert wird. So, als ob die Jungs «Black In Mind» und «13» gekreuzt hätten. Mit einem gnadenlosen Riff und viel Abwechslung donnert «Virginity» aus den Boxen. Speziell Trommler Lucky macht hier eine verdammt gute Figur, da er immer wieder das Tempo wechselt. Sehr hymnisch und mit Doppel-Leads startet «A New Land». Fast schon rock'n'rollig geht «Arrogance And Ignorance» ins Rennen. Ein Track, der ein zukünftiger Live-Hit werden könnte. Verspielt und mit akustischen Momenten überzeugt das sich steigernde «Man In Chains», welches wie ein kleines Überbleibsel aus der «Ghosts»-Phase klingt. «The Age Of Reason» ist ein sensationeller Track, der sich zwischen schnellen Parts austauscht und dabei mit einem fantastischen Refrain-Part gekrönt wird. Herausragend ist hier die Gitarrenarbeit der beiden Neuen. Es sind wieder die tollen Chöre und Refrains, die den Songs einen zusätzlichen Pluspunkt verleihen.
Das mit klassischen Parts angereicherte «Traveling Through Time» kommt mit einem feinen keltischen Touch ums Eck. Eine Ballade darf auch nicht fehlen und wird hier auf den Namen «Black Room» getauft. «Resurrection Day» ist nochmals eine Steigerung zum Vorgänger «Wings Of War» geworden. Das will was bedeuten, da schon diese Scheibe ein Kracher war. Trotz des Line-up Wechsels hat Bandleader Peavy aus dem Vollen geschöpft und ein Album abgeliefert, die sich in allen Phasen der Truppe zurecht finden könnte. Das Songwriting ist wieder auf der Höhe angekommen, an welchem es schon zu «Trapped», «Missing Link», «Black In Mind» oder «End Of All Days» Tagen war. Seit 2016 sind es wieder die Songs, welche im Mittelpunkt stehen. Jean und Stefan solieren, als ginge es um ihren Leben, hauchen den Liedern sieben Leben mit ihren Riffs ein und unterordnen sich trotzdem dem Gesamtkonstrukt. Das war leider eine gewisse Zeit nicht mehr so, da sich ein Ex-Musiker in der Truppe selbstverwirklichen wollte und die Band so fast zu Fall brachte. Zum Glück haben wir seit «The Devil Strikes Back» wieder die Rage, welche sich von ihrer besten Seite zeigen!
Tinu