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Sie kommt! Die krabbelnde, wuchernde und sich wild vermehrende Masse bösartiger Nagetiere. RATS OF GOMORRAH entfesseln ihr Debüt-Album «Infectious Vermin» auf eine schlafende Welt. Falls das Bild einer bösartigen Rattenhorde noch keine Gänsehaut bereitet, dann vielleicht die Tatsache, dass «Infectious Vermin» das Ergebnis reinster Frustration ist.
Frustration über die aktuelle Metalszene und ihre Abneigung gegen jegliche Veränderung. Keine Sorge, auch wenn das deutsche Duo um Gitarrist und Sänger Daniel Stelling sowie Moritz Paulsen am Schlagzeug es ablehnt, einfach nur die müden Klischees eines durchschnittlichen Death Metal-Albums wiederzukäuen, hat es dieses Schiff nicht komplett verlassen. Rats Of Gomorrah haben lediglich einige Abstecher in Heavy- und Speed-Gefilde unternommen, die Stimmlage abwechslungsreich gestaltet und scharfe Elemente wie Crust-infizierte Riffs und eingängige Refrains hinzugefügt.
Bei früheren Veröffentlichungen verpackte der Zweier auf teuflische Weise ökologische, soziale und sogar politische Themen in Lovecraft'schen Horror und nun sind einige Texte sogar intim und persönlich ausgefallen. Das nagende Gefühl, dass in allem eine Ratte steckt, bleibt allerdings bestehen. Rats Of Gomorrah haben bereits eine viel längere Geschichte hinter sich, als ihr Auftauchen unter diesem Namen vermuten lässt. Sie haben bereits fünfzehn Jahre Death Metal Erfahrung auf dem Buckel, denn Stelling und Paulsen waren seit 2009 Teil des international agierenden norddeutschen Death Metal Trios Divide, das 2016 zum Duo wurde. In dieser Formation gelang es den Musikern, die Bolt Thrower, Carcass und Vader als Haupteinflussquellen nennen, sich einen exzellenten Namen im Underground zu erarbeiten.
«Infectious Vermin» ist also kein Album, das innerhalb der Grenzen ihrer stilistischen Form bleibt. Obwohl die dreizehn Tracks dem Death Metal treu bleiben, ist ihr Sound rauer und dreckiger, ihr Horizont mit Elementen aus Black, Thrash und anderen Einflüssen verrückter. Wie es sich für Ungeziefer gehört, darf man sich auf tiefe Growls, thrashige Riffs, Blastbeats und natürlich rattenartiges Gekreische freuen! Wenn es jetzt hinter den Wänden raschelt und sich ein Gefühl des Grauens und der Panik ausbreitet – «Infectious Vermin» ist das beste Gegenmittel!
Oliver H.