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Ich muss zugeben, ich staunte nicht schlecht, als ich die Beschreibung dieses Longplayers las. Das Label steckt die Band doch tatsächlich in ein mir nicht wirklich geläufiges Subgenre: EDM Metal. What the Fork?! Na, dann lass' mal reinhören.
Was bekommt man denn, wenn man EDM mit Metal kombiniert? Nun, ganz streng genommen nichts anderes, als was wir in anderen, keyboardlastigen Sub-Genres des Metals hinkriegen würden, heisst Techno und Metal. Zwei Genres und Subkulturen, die sich eigentlich in fast allem unterscheiden, und doch so vieles gemeinsam haben. Trotzdem, dieses fast erzwungene neue Sub-Genre empfinde ich als sinnlosen Marketing-Gag des Labels, welcher dem Gesamt-Eindruck fast einen Dämpfer verleiht. Meine Befürchtung bewahrheitet sich ein wenig, als ich endlich reinhöre. Oberflächlich gesprochen klingt das dritte Studio-Album von Reasons Behind vielleicht ein Wenig elektronischer, als was ich mir sonst so anhöre. Doch im Grunde genommen kann ich das Werk der italienischen Band kaum von anderen Truppen unterscheiden, die mit Frauenpower angeführt werden.
Wobei das Wort "Power" in diesem Zusammenhang nicht optimal ist. Was auffällt - oder eben genau nicht - sind die Vocals. Es mag an der Produktion liegen, doch ich fühle mich nicht gepackt oder verzaubert, wie es bei dieser Sorte Musik normalerweise der Fall ist. Das Instrumentale wie auch die elektronischen Einlagen sind stimmig, und es ist sehr angenehm, den Klängen zu lauschen. Die Produktion jedoch dürfte pompöser sein. Mir fehlt es ein wenig an Substanz, sodass bloss wenige der schönen Melodien längerfristig hängen bleiben. Nach einer Stunde ist alles wieder vergessen. Wer besonders auf leichtere, weibliche Vocals steht, wird wohl Gefallen an dieser Scheibe finden. Für Symphonic (Power) Metal gibt es aber Acts, die mehr Aufmerksamkeit erhalten dürften. Die Ansätze bei «Architecture Of An Ego» sind gut, und vielleicht kann die Band in Zukunft dank einem besseren, ausgewogeneren Mix überzeugen.
Mona