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Ich mag dieses dritte Album der Heilbronner Reternety, denn hier trifft ambitioniertes Songwriting auf Liederstrukturen, die sowohl eingängig wie auch leicht progressiv sind. Damit gelingt einer Band endlich wieder einmal, Anspruch und Anhörfreundlichkeit miteinander zu verbinden.
Das Promo-Schreiben hat dabei recht, wenn es von einer völligen musikalischen Freiheit spricht. Und das ist gut so, denn «Cosmic Dreams» halten die Spannung tatsächlich bis am Ende der 45 Minuten Musik aufrecht. Ob Groover wie «Depths Of Nothingless», Melodic Headbanger «Untamed Hearts», Prog-Kracher «Cosmic Dreams» oder das ruhigeren Zwischenspiel «Astronaut» - hier scheint eine Band am Werk zu sein, die genau weiss, was sie ausdrücken möchte. Aber auch ein episches «The Narrow Sleeps» oder das verträumte «Wonderful Life» finden ihren Platz, wobei mich Letzteres an eine eigenwillige Umsetzung eines bereits bekannten Liedes erinnert. Mir will aber partout nicht einfallen, um welchen Song es sich dabei handelt. «Wonderful Life» klingt aber deshalb bekannt, und doch eigenwillig wie anders. Das kann man auf das ganze Album münzen, dass damit ein höchst willkommenes Ausrufezeichen in der Szene setzt. So innovativ wie unbekümmert wurde hier schon länger nicht mehr losmusiziert. Wunderbar abgeschlossen wird dieses Werk wiederum ruhig und gar mit deutschen Textzitaten, sprich mit dem schönen dreiminütigen «My Reternety». Damit erhält «Cosmic Dreams» den Anstrich eines Textkonzeptes, was auch toll zum Album-Artwork passen würde. Ob das so ist, war leider nicht heraus zu finden. Aber auch ohne dieses Wissen kann man das Drittwerk der Süddeutschen einfach nur geniessen.
Roger W.