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Das Intro auf der neusten Platte des schwedischen Trios SATURNALIA TEMPLE gewährt einen optimalen Einblick in das Album. Die Riffs sind rudimentär, schwer und grundsätzlich fundamentaler Doom. Die Produktion ist roh, ungeschliffen und tönt so, als wäre es in einem Kellerloch aufgenommen worden, was natürlich prächtig zur Stimmung passt.
Das Einzige, was das Intro nicht verrät, sind die Vocals. Diese sind nämlich etwas untypisch für Sludge oder Doom und erinnern eher an die zweite Welle des Black Metals. Sie sind im Kontrast zu den Instrumenten eher energiereich und angriffslustig. Repetition wird hier grossgeschrieben. Die rund 5-minütigen Tracks beinhalten nur sehr wenige Riffs, dafür aber recht eingängige. Durch die Gewaltigkeit der Musik schmilzt man förmlich dahin bei Zuhören, sofern man eine Affinität für Doom Metal hat. Ansonsten kann das Erlebnis relativ langweilig ausfallen. Die vereinzelten Soli verleihen dem Werk eine gewisse ominöse Stimmung, heitern dabei aber die Atmosphäre etwas auf.
Ein Höhepunkt ist sicherlich der Closer «Kaivalya», der, wie das Intro, ganz ohne Gesang auskommt. Dieser Track wirkt noch basslastiger, als das Album ohnehin schon ist. Der Main-Riff ist klassischer Doom Metal aus dem Bilderbuch und wird auch noch nach Ende des Stücks weiter im Kopf vor sich hin dröhnen. Dazu kommt das ausführlichste Solo, welches ein wenig an abendländische Musik erinnert. An sich sticht bei diesem Projekt nichts wirklich heraus, abgesehen vom Closer. Das Album ist einfach altherkömmlicher Doom Metal, mit wenigen bis gar keinen Überraschungen. Dafür übt «Paradigm Call», trotz den Vocals, einen entspannenden Effekt auf den Zuhörer aus.
Erik N.