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Metal Factory since 1999
Sind nun Judas Priest oder Iron Maiden die wahren Könige des britischen Heavy Metals? Oder haben sich über all die Jahre doch SAXON diesen Platz auf den Thron gesichert?
Eines ist sicher, nämlich dass die Jungs um Sänger Peter "Biff" Byford in den letzten 45 Jahren kaum ein schlechtes Werk veröffentlichten und immer wieder klasse Tracks aus dem Ärmel geschüttelt haben. Dabei profitierte das Quintett immer von den Ideen ihres Ur-Mitglieds und Gitarristen Paul Quinn, der aber kürzlich überraschenderweise seinen Austritt aus der Band verkündete (wobei er ab und zu noch immer für Konzerte und im Studio zur Verfügung stehen soll) und nun Biff das einzige, verbliebene Urmitglied bei Saxon ist. Die Riffs, welche aus der Hitschmiede Quinn kamen, gingen immer sofort ins Metal-Heart und blieben dort für alle Ewigkeit.
Diese Frische geht auf dem neusten Album ein klein wenig verloren, was aber nicht bedeuten soll, dass Biff, Bassist Tim Nibbs Carter, Wunder-Trommler Nigel Glockler (was der mit seinen 71 Jahren noch immer raus haut, sucht seinesgleichen!) und die beiden Gitarristen Doug Scarratt und Quinn-Ersatz Brian Tatler (Diamond Head) ein nur im Ansatz schlechtes Werk mit dem neusten Album ans Tageslicht bringen. «Fire And Steel» und «Kubla Khan And The Merchant Of Venice» brennen wie ein unbändiges Feuer und gehen mit viel Speed wie Wildheit ins Rennen. Hier kommt die nach wie vor saustarke und kräftige Stimme zum Tragen, die nach wie vor mit einer gesunden Portion Aggressivität ausgestattet ist.
Derweil macht «There's Something In Roswell» mit einem Beat à la «Solid Ball Of Rock» auf sich aufmerksam, während «Pirates Of The Airwaves» treibend und mit viel Rock'n'Roll in der Seele aus den Boxen knallt. Dazu animiert «Super Charger» mit sehr viel Groove zum Mitbangen. Die Jungs haben nichts von ihrem Flair verloren, hauen einen Hit nach dem anderen heraus und werden mit «Hell, Fire And Damnation» keinen Saxon Fan enttäuschen. Dass die Herren nach über vier Jahrzehnten noch immer dermassen rocken, ist eines der Qualitätsmerkmale. Ein anderes, dass das Quintett aus Vollblut-Musikern besteht und somit gar nicht anders kann, als Qualität abzuliefern.
Tinu