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Es ist immer gefährlich, wenn man eine Truppe persönlich kennt. Man(n) könnte die Leute ja aus freundschaftlichen Gründen zu sehr loben. Ich für meinen Teil bin da ein bisschen anders gestrickt und gehe mit solchen Herren stets strenger ins Gericht als mit anderen Combos.
Seit dem ersten Ton, den ich damals von einer Demo-Kassette gehört hatte, bin ich von Shakra begeistert, auch wenn sie in meinen Augen nicht immer das Level der jeweiligen Vorgänger halten konnten. Was die Truppe aber seit der Rückkehr von Sänger Mark Fox auf Tonträger bringt, sucht seinesgleichen. «High Noon» (2016) war ein Klasse-Werk, das von «Snakes And Ladders» (2017) übertroffen wurde und in «Mad World» (2020) seinen Meister fand. Nun gut, die Latte liegt verdammt hoch, und was machen die Mannen um Gitarrist und Produzent Thom Blunier? Sie vermischen neue Ideen mit dem bekannten Sound von Shakra und lassen zum ersten Mal die Slide-Gitarre in «The Way It Is» aufheulen oder gehen moderner zu Werke, wie bei «The Matrix Unfolds».
Gefolgt vom Titeltrack, einem schon fast Power Metal mässigen Song, der mit einem orientalischen Flair aufwartet. Dabei wechselt bei den Songs immer wieder mal das Tempo, zieht die Geschwindigkeit erneut an oder verlangsamt sich genau dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Selbst das nach älterem Material klingende «Devil Left Hell» hört sich anders an, als man es gewöhnt ist und klingt trotzdem gewohnt. «On The Wild Side» wird die Konzertstätten in wilde Tollhäuser verwandeln, und ich kann jetzt schon förmlich die mitschreienden Fans sehen und hören. Was sich bei den Emmentalern auch eingeschlichen hat, sind Big Country und Thin Lizzy Elemente bei «Old Irish Song» oder die Streicher bei «Tell Her That I'm Sorry».
Nach der Hitparaden-tauglichen und wunderschönen Ballade «As I Lay Down To Sleep» lassen es die Jungs wieder krachen und brennen die Hütte mit «House Of Rock» nieder. Das fetzige «Between The Lines» und der Double-Bass Drum-Knaller «As Long As I'm Alive» (grandios!) beenden eine Scheibe, die nun auch «Mad World» in den Schatten stellt. Shakra beweisen damit einmal mehr, dass sie sich von Album zu Album steigern und selbst Unmögliches umzusetzen vermögen. Grandioses, fantastisches, bewegendes und farbenfrohes Rocken findet sich auf dem dreizehnten Studio-Album wieder. Ihr dürft Euch auf ein interessantes und grossartiges Album freuen. Die treuen Fans werden eh zugreifen und neue, die die Band bisher nicht kannten oder sich verweigerten, sollten «Invincible» unbedingt anhören, es lohnt sich!
Tinu