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Die Aargauer Shrines Of Dying Light sind meines Erachtens noch nicht ganz dort angekommen, wo sie hingehören. Was dem Rezensenten gefällt, ist die tiefe, sonore Stimme von Chefideologe Julian Rossdeutsch, welche insbesondere in den Growlparts ihre volle Kraft entfaltet.
Ebenso gelungen ist der musikalische Mix aus Moonspell zu ihrer Goth-Phase, Paradise Lost und einem kleinen Bisschen Type O Negative. Und genau diese exquisite Zusammensetzung der Inspirationen ist auch der Knackpunkt. Die vier Jungs sind mir im direkten Vergleich zu den genannten Bands einfach noch nicht wagemutig genug. Fast jeder Song folgt dem gleichen Schema: Das Grundthema wird durchgehend wiederholt, und die einzig wahrnehmbare Dynamik ist die, dass man es mal leiser, mal lauter und heftiger gestaltet. Dies gepaart mit der Tatsache, dass in wiederum fast allen Songs das letzte Wort gewisser Textzeilen echohaft wiederholt wird, führt mit der Zeit unweigerlich zur Ermüdung. Erst in den letzten zwei Tracks, dem auf Deutsch eingesungenen Doombrocken „Farblos“ und dem beschwörenden „Solitude“, zeigt die Band, dass noch sehr viel mehr in ihr steckt. Deshalb mein gut gemeinter Rat: Vergesst bei künftigen Kompositionen das Doom-Dogma der Endlosschleife und setzt stattdessen auf mehr unkonventionelle Abwechslung, denn die letzten beiden Nummern beweisen mir, dass ihr das richtig gut könnt.
Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10