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SIX FEET UNDER wurden ursprünglich als Nebenprojekt für Chris Barnes gegründet, der damals die letzten Jahre mit seiner Stamm-Kapelle Cannibal Corpse abspulte. Im Jahr 1995, zeitgleich mit der Veröffentlichung ihres Debüts «Haunted», wurde die Band zum alleinigen Fokus des Frontmanns. Von der ursprünglichen Inkarnation von Six Feet Under ist nur noch Barnes übrig, und auch die Qualität der bisher veröffentlichten Alben war ein ständiges Auf und Ab.
Die aktuelle Besetzung mit Barnes, den Gitarristen Jack Owen und Ray Suhy, dem Bassisten Jeff Hughell und Schlagzeuger Marco Pitruzzella bildet eine vernichtende Einheit, die das vierzehnte Studio-Album «Killing For Revenge» nach vorne prügeln soll. Von den ersten Anhör-Momenten des Albums an wird klar, dass der Fünfer seine Energie auf etwas konzentriert hat, das brutal, lyrisch instinktiv und musikalisch umwerfend ist - bahnbrechender Death Metal aus Tampa. «Killing For Revenge», ein knorriges Biest einer Platte, die nichts für schwache Nerven ist.
Liefert sie doch mit freundlicher Genehmigung von Frontmann Chris Barnes Albtraum erregende Bilder. Sowohl der Albumtite,l als auch das dunkelrot gefärbte Album-Cover des Künstlers Vince Locke sind perfekte Behälter für die darin enthaltene Brutalität. Die zwölf Songs teilen alle ein gemeinsames Thema - die Rache. Rache durch den Menschen oder Rache durch die Natur. Die Lieder tauchen kopfüber in Szenarien ein, die fröhlich abscheulich, ja geradezu grotesk sind, wie sie von einem Barnes/Owen-Duo eigentlich zu erwarten sind.
Schliesslich waren die beiden Herren wichtige Rädchen der Cannibal Corpse Ära, die so herrliche Death Metal Klassiker wie «Butchered At Birth» und «Tomb Of The Mutilated» veröffentlichten. «Killing For Revenge» ist nun das zweite Album, das Barnes und Gitarrist Jack Owen gemeinsam kreiert haben. Zu den Höhepunkten des neuesten Werks von Six Feet Under gehört «Compulsive», die Geschichte eines verstörten Individuums in der Gummizelle, das sich selber bei lebendigem Leibe auffrisst.
Ausserdem hat die Truppe «Hair Of The Dog» von Nazareth gecovert, das auf allen Formaten, mit Ausnahme des Vinyls, erscheint. "Der Track besitzt einen starken Groove, der Gesang ist umwerfend, und ausserdem hört man eine Kuhglocke" witzelt Barnes. Six Feet Under sind definitiv zurück, auch wenn sich das Duo Barnes/Owen erst wieder warm spielen muss. Wer die Truppe schon vor Jahren in den imaginären Mülleimer gestopft hat, sollte sie jetzt da wieder heraus fischen, denn trotz der etwas trockenen Überproduktion gehört «Killing For Revenge» zum Besten, was die Band seit «Bringer Of Blood» produziert hat.
Oliver H.