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Das Bereichern von verschiedenen klassischen Einflüssen der Musik über die Grenzen der Genre-Schubladisierung hinaus ist oft eine richtungsführende Gratwanderung der realistischen Gegebenheiten!
Die Band SKRATTE aus Deutschland (Flieden, Osthessen-Fulda) wurde im Jahre 2012 von Mastermind und Multiinstrumentalist "Hevnbrann" gegründet, der auch noch bei der Black Metal Band Rabenholz (DE) an den Drums aktiv ist. Mit dem zweiten full-length Album «Akt II : Des Wolfes Klagen» folgt nach der EP «Im Nebelmeer» (2017) und der ersten Full-Length-Publication «Akt I : Ein Feuer entfacht» (2021) der nächste Streich aus Osthessen-Fulda. War man mit den ersten zwei Veröffentlichungen noch näher mit konventionellem Folk/Black Metal behaftet, driftet man mit «Akt II : Des Wolfes Klagen» ganz offensichtlich in Genre-Vermischungen ab. Das soll kein Vorwurf sein, sondern ist nur eine Feststellung. Einfach frei von der Leber heraus gesäuselt, fallen mir direkt die ehemaligen, grandiosen Type O Negative (USA) ein, die es verstanden haben, einen Cocktail aus Doom-/Gothic-/Black Metal zu zaubern. Das mit vielen Gastmusiker bestückte Studio Line-up von «Akt II : Des Wolfes Klagen» überzeugt auf der ganzen Linie mit musikalischem Können und vor allem, und das ist entscheidend, mit viel Enthusiasmus wie Feingefühl für Stimmungsschwankungen jeglicher Art.
Ein weiteres Merkmal sind die auf Deutsch vorgetragenen, umfangreichen Tracks, deren Arrangements das Genre-Gefüge aus Folk/Gothic/Black Metal gekonnt zusammen halten. Abgerundet wird das Ganze mit den variablen Vocals von "Hevnbrann", die emotional depressiv in Clean-Spur vorgetragen werden und im selben Augenblick mit hartem, tiefem Growl folgen. Genau diese seltsamen Übergänge sind manchmal nur schwer nachvollziehbar und suchen nach einem Sinn. Trotzdem ist Skratte mit «Akt II : Des Wolfes Klagen» ein sehr interessantes, wenn auch nicht überwältigendes Album gelungen, das in sich neue Wege geht und hoffentlich noch weiter gehen wird. Luft nach oben ist auf jeden Fall noch vorhanden. Anspieltipps von meiner objektiven Seite aus sind mit Bestimmtheit «Wolfsklagen», «Vidéki Ballada» und «Todgeweight». Diese drei Tracks allein hätten für mich persönlich schon ausgereicht für einen Release, da ich einfach das Gefühl nicht loswerde, mit dem restlichen Material "Vinyl-Belegungs-Füller" vorzufinden!
Marco