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Die Republik Slowenien ist ein Staat in Europa mit gerade mal rund zwei Millionen Einwohnern, der an Italien, Österreich, Ungarn sowie Kroatien grenzt und beileibe nicht als Wiege des Metals bezeichnet werden kann. Dennoch sticht mit SKYEYE aus ein paar Dutzend Combos eine Truppe hervor, die mit ihren bisherigen zwei Alben «Digital God» (2018) und «Soldiers Of Light» (2021) trotz der Nähe hin zu Iron Maiden mehr als nur aufhorchen liess.
Während das offensichtliche Vorbild, also die eisernen Jungfrauen, sich in den letzten Jahren mehr durch ihre grandiosen Tourneen denn mit neuen Studio-Alben auszeichneten, gelang den Slowenen, ähnlich wie Stray Gods aus Griechenland, die prägenden Vibes der NWOBHM-Legende, respektive Bruce Dickinson Solo, mit neuen und frischen Ideen zu versehen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei Shouter Jan Leščanec, der Master Dickinson fast in Nichts nachsteht. SkyEye legen dabei in Sachen Heavyness noch einen Zacken zu und wildern zudem auch in powermetallischen Gefilden herum. Die DNA stammt aber ohne Zweifel aus London.
Hört man zuerst nochmals in die beiden Vorgänger hinein, finden sich unter anderem Tracks wie «Book Of Life» oder «Chernobyl», wo die Anleihen hin zu Maiden fast zu heftig sind. Auf dem neuen Werk «New Horizons» ist der Titel ein Stück weit Programm, als dass man zumindest versucht ist, weiter aus dem Schatten des grossen Bruders heraus zu treten. Vielleicht hat das auch etwas mit dem Ausscheiden von Gitarrist Grega Stalowsky zu tun, der in diesem Jahr durch Urban Železnik ersetzt wurde. Insgesamt wirkt das neue Material etwas härter und hat so ein wenig an Melodik eingebüsst, was jedoch Ansichtssache ist.
Wiederum komponiert wurde, wie zuvor schon mit «Tsunami» (10:30 Min.) und «Chernobyl» (14:28 Min.), ein Longtrack («1917»), der es hier, zusammen mit dem zugehörigen Intro «Eternal Starlight», auf genau elf Minuten bringt. Und wenn man unverkennbare Zitate sucht, dann hört man sie an der Stelle am deutlichsten. Nichtsdestotrotz bewegen sich die Slowenen klar in einer eigenen Zone, sprich in ihrem Revier und lassen alles in Richtung "Rip-off" zweifellos an sich abprallen. Zudem gefällt die diesmal bassbetonte wie fette Produktion, aber «Horizons» braucht ein paar Durchgänge, bis die Chose richtig zündet.
Rockslave