Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Well, well, aus Michigan, U.S.A., genauer aus Grand Rapids stammen Sleep Waker, welche im Jahre 2015 durch Jake Impellizzeri (Guitars), Jason Caudill (Guitars), Hunter Courtright (Vocals), Frankie Mish (Drums) und Aaron Lutas (Bass) gebildet wurden, um sich fortan dem deathigen Core, Hardcore, Crossover, Noise, Metal, Death Metal zu widmen.
Nach den Releases von «Lost In Dreams» 2017 als EP und danach «Don't Look At the Moon» als full-length 2018, folgt nun der zweite full-lengt Player mit zehn Tracks namens «Alias», bei welchem die Intensität sowie Kreativität vollends ausgeschöpft wurden, wenn wie oben die verschiedenen genannten Einflüsse beachtet werden. Inspirierend für «Alias» stehen die bekannten, traum-surrealistischen "Twin Peaks" von David Lynch und die futuristischen Sci-Fi-Movies à la "The Matrix", "Blade Runner", "Ghost In The Shell" sowie das animierte, japanische Sci-Fi-Anime "Cowboy Bebop". Aha, jetzt wird der Soundteppich verständlicher, wenn diese Einflüsse mitbeachtet werden. Und ebenfalls oh ja, da werden ein paar "Fenêterli" geöffnet, bei jedem weiteren Zuhören. Die Produktion ist bretterhart, sci-fi-mässig, druckvoll und klar. Das Artwork erreicht die Dimensionen animierter Animes und zeigt den Sound total und unmissverständlich auf. Das Soundwriting entspricht dem futuristischen Ansinnen und gibt wie auch spiegelt dieses klar wieder. Abstrakt, futuristisch, verspielt, komplex, intensiv, kreativ, Soundfetzen abfeuernd. Yep, groovig abstrakt und deathcorig böse, zusammengefasst. Die beiden Gitarren riffen sich mit vielen Breaks durch das Soundwriting, stets einerseits deathig, anderseitig corig, verspielt und ausprobierend. Da gibts neben fetten Riffs auch viel gezockte Melodien, kurze Soli, mit Breaks arbeitendes Fiedeln.
Der Tieftöner ist leicht distortioniert, deshalb wummert dieser etwas besonders böse im Underground, doch nicht weniger verspielt als die zwei Gitarristen, stets auf den Überraschungseffekt haschend. Die Drums wirbeln mit ebenso vielen Breaks, Toms- und Cymbalseinsätzen. Double-Bass Drum-Attacken, groovige Moshparts gepaart mit ab und an corigen und blastenden Ausflügen. Die Snare haut straight und trocken durch, doch stets den Groove- und Moshrhythmus tragend und haltend. Die Vocals wandeln vom Screamen übers Shouten, vom Growl übers "Silent-Whispering", ab und an gar Klargesang, doch stets verständlich und verdammt wütend dargebracht. Soundtechnisch gehts so à la Periphery, Animals As Leaders, etwas Meshuggah, etwas Kittie und ebenfalls etwas Born Of Osiris. Anspieltipps wären da etwa «Synthetic Veins», «Strangers», «Serenity» und «Skin». Yep, Sleep Waker ist auch wieder eine dieser Bands, welcher das 08/15-Muster des Strophe-Refrain Strophe-Refrain Soundwritings satt geworden ist und einfach herrlich mit der Mucke herum experimentiert. Ja, und deshalb wird es stets Zeit benötigen, um den Soundwall der Amis zu verstehen. Ja, man ist gezwungen sich hinzusetzen und zuzuhören, denn nur so eröffnet es dem/der begnadeten ZuhörerIn die volle Tragweite dieses Machwerkes namens «Alias».
Poldi