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Wer hier allenfalls annimmt, dass die Zusammenarbeit von Adrian Smith (Iron Maiden) und Richie Kotzen (Ex-Poison) als Duo "Smith/Kotzen" bereits wieder Geschichte ist, irrt zum Glück! Vielmehr sprechen wir von der erspriesslichen Zusammenarbeit des deutschen Gitarristen und Multiinstrumentalisten Tim Schmidt (Seamount, Naked Star, Thronehammer) und dem amerikanischen Sänger Phil Swanson (Seamount, Ex-Atlantean Kodex, Vestal Claret und andere).
Der bisherige gemeinsame Weg manifestierte sich also bei oder mit der Combo Seamount, die in der gleichen Stilecke von wegen Heavy/Doom Metal fünf Alben zwischen 2008 und 2015 veröffentlicht hat. Nachdem hier nun für längere Zeit nichts mehr Konkretes entstand, nahmen die beiden Protagonisten 2019 als "Smith & Swanson" drei Demo-Tracks auf, die EP-mässig nur digital, sprich über YouTube verbreitet wurden. Davon nahmen die Leute von No Remorse Records irgendwann mal Notiz und kontaktierten die beiden dahin gehend, ob sie nicht Lust auf ein ganzes Album hätten, da das bekannte griechische Underground Label den Werdegang bis hierhin bereits kannte. Die Anfrage stiess umgehend auf fruchtbaren Boden und brachte das nun vorliegende full-lenght Debüt hervor. Aus dem offiziellen Presse-Infoblatt geht nicht hervor, wer die Rhythm-Section stellte, aber gut möglich, dass dies alles auf das Konto von Master Schmidt, respektive Smith geht. Der Schlagzeug-Sound klingt zumindest gar nicht nach einer Maschine, was bei dieser Art Mucke auch ziemlich verheerend wäre. Das Ganze klingt vielmehr nach einer kompletten Band, und überhaupt hört sich die Vintage Produktion absolut spitzenmässig an! Davon profitieren die insgesamt sieben Songs, für die ich fast eine neue Stil-Schublade anschreiben muss: Groove Doom Metal!
Eigentlich ein Widerspruch in sich, aber was das Duo hier auf seinem Erstling abliefert, ist schlicht der Hammer! Basierend auf einem durchaus doomigen Sockel bratzt Tim mit einem überaus kernigen Gitarrensound vom Allerfeinsten daher, und schon beim schleppenden Opener «No Colors» geht die Hand umgehend zum Volume-Regler! Getragen vom schneidenden Gesang von Phil lässt anschliessend auch «Like Glass», inklusive Double-Bass Drums (!), nichts anbrennen, einfach nur geil! «Refuse» macht dann mehr einen auf Metal, ohne die doomigen Vibes auszulassen, genial! Dasselbe Bild von wegen Groove präsentiert sich auch bei «Lucifer And Diana» und lässt mich mit einer tollen Bridge weiter frohlocken. Doch es kommt noch besser, denn «Bastard» schiesst den Vogel gleich mehrfach ab, du heilige Scheisse! Zu Beginn ausserhalb der Doom-Zone, sprich ordentlich flott unterwegs, räumt das Ding mit schwerem Groove hinten raus alles weg, was im Weg steht. Wie die wechselnden Tempi dabei gekonnt ineinander übergehen, ist faszinierend und dito der getragene Anfang von «Song For Harry». Das überraschend hohe Niveau des Songwritings kann sich auch beim töften Rausschmeisser «Worms» halten und lässt mich echt geplättet zurück! Wer sich eine "flottere Version" der schwedischen Sorcerer vorstellen kann, wird Smith & Swanson ebenso heiss lieben!
Rockslave