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Bei den allermeisten Bands wird einfach das Jahr der Gründung angegeben, aber die britischen Thrasher von Solitary sind hier noch etwas präziser, sprich am 04. Juni 1994 soll das auf den Tag her gewesen sein. Das zeigt mitunter an, dass diese Combo auch schon eine ganze Weile unterwegs ist und es, neben üblichen Demos wie einer EP, auf bisher vier full-lenght Alben gebracht hat. Trotzdem war mir diese Truppe bisher nicht bekannt.
Bezüglich der längst unübersichtlichen Flut an Veröffentlichungen überrascht das jedoch nicht wirklich. Allerdings spült es so eine Chose irgendwann zwangsläufig an die Oberfläche, und genau dies geschieht jetzt mit dem ersten und offiziellen Live-Album von Solitary, deren Auftritt am "Bloodstock Open Air Festival" am 11. August 2019 für die Nachwelt eingefangen wurde. Somit bietet «XXV Live At Bloodstock» eine Erinnerung an den "letzten freien Sommer" vor Ausbruch der unsäglichen Pandemie. Die Band um Richard Sherrington (Lead Vocals/Rhythm Guitar), Andy Mellor (Lead Guitar), Gareth Harrop (Bass) und Roy Miller (Drums) feierte an diesem Anlass ihr 25-jähriges Bestehen und hatte dort ein Heimspiel. Ob die mitgeschnittene knappe halbe Stunde den ganzen Set abdeckt, bleibt unbeantwortet.
Obwohl es sich nicht gerade nach einer gut besuchten Veranstaltung anhört, sind die Resonanzen anständig, wobei Solitary dafür ordentlich rackern müssen. Warum das Quartett aus Preston, Lancashire bisher nicht auf meinem Radar auftauchte, liegt wohl an der Tatsache, dass sich die Truppe schwer nach einem Hybrid aus unter anderem Testament, Slayer, Destruction und Rage anhört. Damit holt man sich letztlich keinen Innovations-Preis ab, und die (Ami-) Kollegen der Liga Exodus, Overkill, Heathen, Flotsam And Jetsam et cetera haben insgesamt, zumindest für meine Begriffe, besseres Songmaterial am Start. Wer sich jedoch Thrash Metal dieser Ausprägung gerne anhört, kann der druckvoll abgemischten Live-Aufnahme, die um drei remasterte Studio-Tracks ergänzt wurde, womöglich trotzdem etwas abgewinnen.
Rockslave