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Das vierte Studiowerk namens «Casting The Die» vom Florida-Vierer Solstice, welcher seit 1990 aktiv ist. Und ja, es gibt den berühmt-berüchtigten Florida Death-/Thrash Metal immer noch, denn «Casting The Die» ist der lebende Beweis einer genialen, geographischen Soundrichtung, welche seinerzeit durch die Mithilfe fetter Produktionen aus dem Hause Morrisound Recordings Studios Ende der 80iger, Anfang der 90iger, stark geprägt war.
Ja, und nun werden einem auf «Casting The Die» die elf Tracks um die Ohren gehauen, dass es eine wahre Freude ist. Leicht technischer Death-/Thrash Metal vom Feinsten, selbstredend aus Florida von Ryan Taylor (Vocals, Guitars), Alex Marquez (Drums), Dennis Munoz (Guitars) und Marcel Salas (Bass). Elf abwechslungsreiche Knaller, welche sowohl deathige, thrashige und crossoverische Parts beinhalten, als würden Solstice direkt aus der Bronx oder Manhattan entwachsen sein. Eine sehr interessante Mixtur von verschiedenen Stilrichtungen, und dennoch ist es Florida-Death vom Allerfeinsten. Auch nach dem x-ten Male durchhören, es werden immer noch Finessen entdeckt. Die Vocals von Ryan sind sowohl leicht guttural angehaucht, als auch tiefer und heiser raus geshoutet, stets verständlich und sehr aggressiv intoniert. Die Gitarrenarbeit von Ryan und Dennis glänzt nur so vor Virtuosität, Brutalität, Groove, Mosh, Death, Thrash. Hell yeah, da wird gerifft, dass es dem Thrash-Göttchen herrlich schwindlig wird und dieser auf seinem Thron mit einem Fünf-Punkte-Gurt angenagelt werden muss.
Die Soli glänzen nur so vor Frickeleien par excellence, Arpeggi, Tappings, virtuoses Shredding, einfach Extraklasse. Marcel's Bass ist ebenfalls eine Hörweide, da dieser den sowohl rhythmisch als auch sehr solodesk und variantenreich bedient, Chapeau! Alex' Drummaschine läuft auf geschmierten Hochtouren, herrliche Mosh-, Groove-, Blast-, Thrash-Double-Bass- und Grindcore-Patterns und -Parts, stets voran treibend das Gäulchen. Die Produktion ist bretterhart und glasklar. Das Cover-Artwork ist im bekannten Solstice-Stil gehalten, perfekt. Nebst der neuen Cannibal Corpse, der EP von Hideous Divinity, ist Solstice mit «Casting The Die» ein wahrhaftes Meisterwerk gelungen, und somit zählen diese drei Releases im April 2021 bereits zu den annualen Meisterwerken des 2021. Anspieltipps wären alle elf Tracks, weshalb ich diese Aufzählung nun damit belasse. Vergleiche zu Demolition Hammer, Sadus, Malevolent Creation, Exhorder und Konsorten sind nicht fehl am Platze. Yep, maximale Punktzahl für ein Meisterwerk.
Poldi