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Es ist nicht wirklich nachvollziehbar, wieso der amerikanische Sänger/Gitarrist Sonny Vincent nicht über einen grösseren Bekanntheits-Grad verfügt, denn was er auf «Primitive 1969-76» bietet, dürfte nicht nur für Musik-Historiker interessant sein.
Todd Severin, Gründer und CEO von Ripple Music, war glücklicherweise auch der Meinung, man sollte dieses rohe Song-Material längst vergangener Zeiten einem breiteren Publikum zugänglich machen, womit der Veröffentlichung dieser musikalischen Rückblende nichts mehr im Wege stand. Sonny Vincent war vornehmlich im New Yorker Underground tätig, und gründete in der hier abgebildeten Frühphase seines Schaffens ganze vier Bands innert vier Jahren, namentlich Distance, Fury, Liquid Diamonds und Testors. Rein vom Stil her würde ich die Unterschiede zwischen den einzelnen Truppen als eher marginal bezeichnen, da Sonny mit seinem leicht gutturalen Gesang, der aufgrund seiner Ähnlichkeit zu jenem von Jack Bruce das Ganze wie Cream auf Anabolika klingen lässt, und dem schwer vom räudigen Blues Rock artverwandter Kapellen wie Blue Cheer, Mountain und MC5 beeinflussten Gitarren-Spiel einfach zu stilprägend war. Für Freunde glattgebügelter Produktionen ist das hier natürlich gar nichts. Vielmehr ist dies der Soundtrack zum damaligen Leben in den Gossen, schummrigen Bars und Clubs von New York. Dementsprechend roh und rotzig klingen die zwölf Songs auf «Primitive 1969-76», was der Scheibe wiederum einen ganz eigenen Charme verleiht. Für Freunde gradliniger, ehrlicher Rock-Klänge spreche ich eine dringliche Empfehlung zum Reinhören aus.
Mirko B.