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SOULLINE haben bereits 2022 mit dem Album «Screaming Eyes» für Furore gesorgt, und nun kehren sie mit «Reflections», der Platte Nummer sechs zurück.
Die Schweizer Einheit hat sich entschieden, verschiedene schwierige und problematische Themen im Zusammenhang mit der Umwelt und dem Planeten Erde anzugehen. Die ganze Thematik haben sie in einen groovigen, modernen Mix aus melodischem Death Metal gewickelt, der sich aus verschiedenen nordamerikanischen und europäischen Einflüssen speist. Dies ermöglicht dem Fünfer, verschiedene Aspekte besser zu berücksichtigen. Sei es mit stärkeren emo-orientierten Vocals, die gut zu den normalen Growls und Screams passen, sowie eine Schar von mittelschnellen, kreisförmigen Twin-Gitarren-Harmonien, die Seite an Seite mit der schweren Rhythmus-Fraktion stehen.
Es sind die feinen Details, die ein gesteigertes Bewusstsein schaffen, dass die Zuhörer auf diesem Album ein wenig mehr Abwechslung erwartet. Die Befürchtung, dass die Musiker völlig vom bekannten Weg «In Flames meets Trivium» abgekommen sind, sind indes unbegründet. «Despise Your God» reisst das Fleisch vom Knochen, ebenso das düstere, langsame «Before The Dawn». Die makellose Riff-Präzision und die fetten Lead-Breaks von Lorenzo Barenco und Marco Alberti sorgen für jede Menge heroische Hooks, an denen man sich festhalten kann.
Das In Flames-artige «Clochard» ist ein Paradebeispiel für ihr offensichtliches Talent. Bei einem 37-minütigen Album liegt die Würze wirklich in den Songs und die dürfte mit «Reflections» über die moderne Melodic Death Metal-Community hinaus gehen. Aufmerksamkeit werden Soulline in jedem Fall erregen. «I'm So Sorry», ein Duell zwischen einer Ballade und einem Kracher, sanfte Töne, die durch Gabriele Gianora zu markerschütternden Schreien werden, sorgen für den würdigen Abschluss des Albums.
Von der Gruppe selbst produziert, hat sie einen Sound erreicht, der dynamisch ist, ohne zu einem Lautstärke-/Kompressionskrieg für die Sinne zu werden. Mit «Reflections» haben Soulline ihr Ziel erreicht, auf moderate Weise Neuland zu betreten, ohne zu weit von der bereits etablierten Plattform abzuweichen. Bescheiden ausgedrückt, ist dies wohl der bisher beste Output der Tessiner.
Oliver H.