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Die Augen sind die Fenster der Seele, sagt man. Und die Seele dieser Platte schreit, sie schreit laut nach Rache am Leben. Mit «Screaming Eyes» erblickt das neue Album der Melodic Death Metal Band Soulline das Licht der Welt.
Es ist das sechste Album der Schweizer und stellt eine Reise dar, Seite an Seite mit all jenen Menschen, die es satt haben zu leiden und nun beschliessen, aus eigenem Antrieb wieder zu leben. Die Abfolge der Songs entspricht dem heroischen Weg der Zuhörer:innen. Beim Opener «Your Death (Is My Life)» wird mit der Vergangenheit aufgeräumt und «Screaming Eyes» klagt das an, was gewesen ist. Jeder Song sitzt in der Abfolge am richtigen Platz. Das epische «Dragonfly» fällt mit dem Höhepunkt des Albums zusammen, in dem der Protagonist angestachelt wird aufzustehen und zu handeln. Inmitten der elf Tracks thront das Paradise Lost Cover «Say Just Words», das auch 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung perfekt in eine Rede über Mut und die Fähigkeit den Menschen zu verstehen, passt. Soulline versuchen beim Komponieren stets, ihrem Sound etwas Neues hinzuzufügen. Im Vergleich zu seinen Vorgängern hat sich die Band für die Produktion dieses Albums mehr Zeit genommen. Einige Songs wurden sogar mehrmals auf verschiedene Arten aufgenommen, bis sich dabei die beste Lösung heraus kristallisiert hatte. Auch der Gesang von Gabriele Gianora hat an Reife zugenommen, und die kehlig kratzigen Vocals klingen doch sehr nach der Fieslingsstimme von Heaven Shall Burn Fronter Marcus Bischoff. Glück im Unglück, denn irgendwie hat die Pandemie, die «Soulline» von den Bühnen fern hielt, geholfen, ihr vielleicht bestes Album aufzunehmen. Nachdem die Tessiner die letzten drei Alben in Schweden gemischt hatten, entschieden sie sich diesmal in der Schweiz zu bleiben und mit V.O. Pulver (Destruction, Pro-Pain, Nervosa) im Little Creek Studio zu arbeiten. Dies war eine hörbar perfekte Entscheidung!
Oliver H.