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Je kürzer die Trackliste, desto heftiger der Doom. Das ist eine Faustregel, die ich mir selbst gesetzt habe und auf «Sparagmos» wieder einmal bewahrheitet wird. Mit nur vier Songs, alle um die 10-Minuten-Marke herum, kann man erahnen, dass es bei SPECTRAL VOICE diabolisch schleichend zu und her gehen wird.
Dies ist erst der zweite Release der US-Amerikaner, doch sie sind alles andere als Anfänger im Doom Departement. Lange Doom-Tracks laufen immer Gefahr, langweilig zu werden, wenn sie nicht mit genügend Nuancen geschmückt werden. Dies haben Spectral Voice erkannt und liefern uns einen kurzweiligen Langspieler ab. Das gelingt ihnen vor allem durch die gut geplanten Death Metal Elemente, die sie kreuz und quer im Album verteilen. Mit massiven, gigantischen Riffs versetzen sie den Hörer in eine Art Trance. In dieser wird man aber immer wieder durch die plötzlichen Death Metal Einschübe wachgerüttelt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Anfang von «Sinew Censer». Das Screaming könnte von dabei einer oldschooligen Black Metal Platte entsprungen sein.
Gepaart mit dem tiefen Growling, welches gut mit dem langsamen Tempo harmoniert, sind die Vocals von Eli Wendler wirklich Spitzenklasse. Der Closer «Death's Knell Rings in Eternity» ist das Highlight ihres Werkers. Er beginnt langsam, entwickelt sich aber schon bald zu einer gewaltigen Soundwand. Gerade wenn man denkt, die Musik könnte nicht grösser sein, setzten sie noch einen drauf und dieser wahre Behemoth von einem Riff überwältigt einen. Die Schreie sind derart verzerrt, dass sie absolut nichts Menschliches mehr an sich haben. Der Song verblasst sehr langsam und bietet dem Zuhörer die Gelegenheit, nochmals über die rohe, kolossale Musik von «Sparagmos» reflektieren zu können.
Erik N.