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Ein Bass und eine Gitarre hauen über zweieinhalb Minuten lang ein Riff raus, tonnenschwer, zäh wie Lava, bedrohlich, bis sich endlich ein Schlagzeug im Zeitlupentempo diesem Höllentrip anschliesst.
Gesang kommt irgendwann auch noch dazu, aber eher als lamentierendes, weiteres Instrument weit im Hintergrund denn als Hauptakteur. Viel Zerrung, viel Feedback und verdammt viel intensiver Lärm für ein Trio, so lässt sich der vierte Langdreher der schwedischen Doomköppe Spelljammer zusammenfassen. Das hier ist vielleicht noch nicht das hässliche Gesicht des Doom, da kommen mir eher Truppen wie Ahab, Evoken oder Reclusiam in den Sinn, aber Spelljammer verfügen dennoch über mehr als genug Räudigkeit, die sie geschickter weise noch mit der Coolness und dem Groove des Stoner Rock kombinieren, was zu dieser ganz speziellen Mischung führt. Bei all den riffdominierten Fuzz-Orgien muss ich den drei Musikern trotzdem zugestehen, dass sie durchaus dazu in der Lage sind mit Dynamiken zu spielen und an den richtigen Stellen leise Töne einzubauen. An den richtigen Stellen bedeutet in diesem Fall allerdings, dass man es damit nicht übertreibt und das Spielfeld schlussendlich grösstenteils den mächtigen Riffwalzen überlässt, was «Abyssal Trip» genau zu dem macht, was der Titel verspricht.
Mirko B.