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Metal Factory since 1999
Direkt aus dem Herzen New Yorks, aus Brooklyn, U.S.A., stammt der Zweier namens Stress Angel und liefert uns, nach dem selftitled Demo im Jahre 2020, mit «Bursting Church» und elf Songs ihr Debüt-Album ab.
Verschrieben haben sich Manny Sores (Drums, Percussion, Vocals) und Nicolai Orifice (FX, Guitars, Keyboards) dem klassischen, oldschooligen, leicht deathigen Black Metal, so à la Venom, Bathory, Autopsy, Obscurity und Aura Noir. Die Produktion ist sehr druckvoll, klar und satt, das Cover-Artwork zeigt genau das Genre an, was die beiden voller Inbrust auch zelebrieren. Klar darf es auch stets oldschoolig rumpeln, doch Stress Angel sind nicht nur in der Retrozeit herum getingelt, nein, Stress Angel setzen die Retrospektive gekonnt in die Neuzeit um. Ja, zeitweilen hat es auch noch etwas Celtic Frost und Hellhammer mit von der Partie. Die Gitarrensoli harmonieren, sind melodiös, auch mal atonal zur Songstruktur gezockt. Die Riffs rasen im gewohnten, straighten, blackigen Touch durch die aufgewirbelten Noten. Die Drums sind im folklorereichen Black Metal angesiedelt, will schreiben, ein volkstümliches 4/4-Gehüpfe ist gewährleistet. Das straighte Double-Bass Drum-Speedige ist gepaart und angereichert mit kurzen Blasts, reinen heavy-metallischen Paradiddles, oldschooligen thrashigen, speedigen und moshig-groovenden Parts. Das Ride wird oft eingesetzt, monoton und treibend, wie das sonore und straighte Snaregeknüpple. Untermalt wird das Ganze mit Sounds ab dem FX und Keyboards, was bei einem Duo selbstredend einfach Boden schafft und es so problemlos passt.
Puristen dürfen diese Zeilen gerne ausdrucken und darüber urinieren oder kotzen, seis drum, es ist so wie es nun mal ist. Eben, Retrospektive in die Neuzeit transponiert. Und je länger wir uns diesen Klängen hingeben, desto interessanter und tiefgründiger dürfen wir mit Stress Angel in ein sehr interessant wie abwechslungsreich gestaltetes Debüt-Album eintauchen, und deshalb versetzt das monotone 4/4-Gehabe ein monotones Nackennicken bei jeder gezockten Note herbei. Passt so, denn Anspieltipps wären wohl alle elf Songs, doch etwas mehr drängen sich da beispielsweise «Bursting Church», «Godless Shrill», «Angel Stress», «Exposure To A Disease», «Mohel's Kiss» und «Human» auf. Yep, dieses Black-Teilchen birgt viel Spass und Oldschool in sich, ohne dass es wie eine Kopie erschallt, nein, neuzeitliche Retrospektive mit viel blackiger Feuersbrunstlust auf mehr.
Poldi