"Die Welt um uns herum ist noch immer im Wandel. Vorherrschend ist das Gefühl, dass nichts besser, sondern im Gegenteil immer schlechter wird. 'Der schwarze Tod' ist zwar vorüber, aber es blieb der ersehnte Freedom Day nach Corona aus. Stattdessen scheint ein Problem das nächste zu ersetzen. Wir leben in Zeiten des grandiosen Scheiterns. Alles pendelt zwischen Dunkelheit und Euphorie. Die Menschen sehnen sich nach Ablenkung, nach Vergessen, nach Feiern und Freiheit, wenn auch nur für den Moment."
Auf den Punkt gebracht! Auf ihrem fünfzehnten Streich nehmen Subway To Sally dazu Stellung und haben sowohl gesellschaftskritische Texte, aber auch die gewohnten Party-Songs am Start. Zu Letzterem zählt sicher die Zusammenarbeit mit den Warkings, welche auf den Namen «Stahl auf Stahl» getauft wurde und mir als Fan der Kriegskönige natürlich ausgezeichnet mundet. Aber auch die beiden Opener «Phönix» und «Totgesagte Leben Länger» zeigen deutlich, dass die Mittelalter Rocker nichts verlernt haben. Mit «Eisheilige Nacht» hat man nun zudem einen Song für die gleichnamige Konzertreihe.
Nachdenklich wird es bei Songs wie «Wunder», «Lumpensammler» oder «Die Erde Bebt», welche aber nicht nur durch die tiefgründigen Texte glänzen. Musikalisch spannt man nämlich die Brücke zwischen modernem Hard Rock sowie Metal mit Ohrwurm-Charakter und den mittelalterlichen Elementen wie Flöten, Dudelsack oder der Laute. Ich war nie der ganz grosse Verehrer der deutschen Vorreiter, aber gerade mit den letzten beiden Outputs haben Subway To Sally bei mir voll eingeschlagen. In dieser Form, respektive unter anderem mit «Postmortem» darf es gerne noch lange weitergehen.
Rönu