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Im Jahre 1996 erwachte der metallische Waldgeist von Surturs Lohe in Meiningen, Thüringen, Deutschland, seines Lebens und zelebriert nun den fünften Longplayer mit dem Titel «Wielandstahl», gespickt mit neun herzhaften Songs.
Nebst eben «Wielandstahl» veröffentlichten Surturs Lohe noch ein Demo, eine EP und zwei Split-Alben. Das Gesicht Surturs Lohe sind Alraun (Female Vocals, Flute), Ragnfalt (Guitars), Nidhöggr (Drums), Heidenherz (Guitars, Backing Vocals, Lead vocals), Gram (Guitars) und Ralf Clemen (Bass). Ach ja, gesungen wird in deutscher Sprachgebung, was bei Surturs Lohe einfach passt, nebst dem hochstehenden und hervorragenden Songwriting, welches «Wielandstahl» wie ein durchgehendes, schnörkelloses und perfektes Konzeptalbum bezüglich der Wielandsage erscheinen lässt. Produziert wurde das Teil in der Klangschmiede Studio E von und mit Markus Stock. Die Produktion kann sich demzufolge hören lassen, da druckvoll, klar, sauber und messerscharf gewetzt. Das Cover-Artwork passt perfekt zum epischen Machwerk und gehört in die vordersten Positionen in der Ruhmeshalle. Die über die Jahre hinweg inspirierten Werke von Bathory, Ulver, Satyricon, Isengard, Storm und Tumulus werden nun final in das aktuelle Songwriting direkt eingesponnen, doch sind Surturs Lohe dennoch eigenständig geblieben, haben an ihrem Sound über all die Jahre fein gewerkelt und geschliffen. Zudem sind weitere bandaktive, musikalische Tätigkeiten in anderen Bands wie Helritt, Fimbulvet, Menhir, Empyrium, Tumulus, XIV Dark Centurys, Odroerir oder Herbstnebel auch nicht spurlos vorbei gezogen, im Gegenteil, sehr positiv gestaltet für Surturs Lohe, ohne dessen Eigenständigkeit je in Frage zu stellen. Abwechslungsreichtum, kraftvoll im Spiel, rhythmische Wechsel aus dem Spiel heraus, alles Eigenschaften, welche von manch einer "jüngeren", beziehungsweise "neueren" Band irgendwie vermisst werden, doch Surturs Lohe beherrschen diese musikalische Kunst einwandfrei. Ja, episch, mystisch, majestätisch, hymnenhaft, atmosphärisch, kräftig, sprich alles Attribute, welche zum Gesamtwerk und -sound einfach passen.
Auch die germanische und nordische Mythologie beherbergt einen gewissen Sagenschatz, welcher nicht einfach so brachliegend missachtet werden kann, da stehen Surturs Lohe mit Rat und Tat zur Seite. Die Drums schwingen sich wie weite Schwingen über die nebelverhangene Landschaft Germaniens, mal blastend, mal double-bassend, mal beinahe doomig schleppend, groovig, speedig, bombastisch treibend, gepaart mit dem epischen Glockenspiel der Cymbals, dem heroischen Schlagwerk auf der Snare und den Toms. Die sowohl klassisch, akustisch gehaltenen Gitarren wie auch die blackadesken, distortionbehangenen Momente des Riffens und Zupfens hält die Epik hoch. Ja, ich kanns einfach nicht genug erwähnen, denn dies ist meisterlich, egal von welchem Instrument (inklusive den Sangeskünsten), dargebracht. Die Soli und melodiösen Lines setzen den metallischen Waldgeistern die Krone auf. Der Bass ist klar, linear, leicht solodesk wie auch treu dem Rhythmus ergeben, in grosser Ehrfurcht intoniert. Die Flöteneinsätze sind passend, im Moment des Spiels einfach nur göttlich. Die weibliche Gesangsakrobatik ist engelhaft, der männliche Gegenpart dazu passt perfekt, egal ob im gutturalen, blackigen Bereich oder dann im klaren Gesang, es passt einfach perfekt zum ganzen, intelligenten Songwriting und Konzept von «Wielandstahl». Chapeau, denn der Schreiberling verneigt sich vor dem Gehörten, ehrfurchtsvoll. Ja, da steckt viel Arbeit, Mühe, Schweiss und sowohl die eine oder andere Träne mit drin. Ja, es ist ehrliche, hochstehende Mucke. Und da es sich um ein Konzeptalbum handelt, gelten alle neun Songs als Anspieltipps, denn es fliesst von Song zu Song mühelos ineinander, die hold'ne Macht von Surturs Lohe. Und ja, die Band für jede/n Metaller/in was im Köcher, deshalb ist «Wielandstahl» ein echter Ohrenschmaus und abwechslungsreich. Habe fertig rezitiert, nun seid ihr alle aufgerufen, Euren geheiligten Ohrgängen wie auch den glühenden Hirnzellen feinen Met und Honigmahlzeiten aufzutafeln.
Poldi