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Obacht! Wenn eine Rock-Ikone mit 57 Jahren Bühnenerfahrung voraus schickt, dass ihr neues Album das Beste wäre, das sie je produziert hat, dann will das etwas heissen.
«The Devil In Me» heisst das gute Stück und beinhaltet zwölf Songs, die verschiedener nicht sein könnten. Der Titelsong ist zwar nicht mehr so wild und schrill, wie man die junge Suzi Q. vielleicht noch in Erinnerung hat. Eher reif und entspannt rockig, passend zum Mitschunkeln für die mitgereiften Oldschool-Rockfans. Eine relaxte Reife lässt die Frau immer durchklingen, egal ob beim smooth dahin rockenden, leicht zickigen «Hey Queenie» oder dem mit 70ies Flair tänzelnden «Betty Who?». "Back to the roots" ist stets die Devise mit überraschend wütend nach vorne gerocktem «Get Outta Jail», dann dezent funky oder bluesig beim geschmeidigen «Isolation Blues». Der passende Lockdown-Soundtrack! Das nach verrauchter Soul-Bar klingende «Love's Gone Bad» lässt den Zuhörer im Selbstmitleid versinken und die Ballade «My Heart And Soul» trieft nur so vor lauter Motown-Flair. Die zahlreichen Alt-Rocker werden «The Devil In Me» berechtigt feiern, denn irgendwie sind es doch die rockenden Songs, die das Album ausmachen. Man nimmt ihr jeden Ton ab und hört den Spass, den sie an ihrer eigenen Musik hat. Die kommt im zeitgemässem Sound daher, der die oft in die eigene musikalische Vergangenheit zurückschauenden Songs ins Hier und Jetzt bringt. Die CD gibt es im knusprigen Digipak mit kleinem Poster. Was will man mehr? Die Rocklady klingt nicht ansatzweise müde, nur gereift, präsentiert schamlos ihre Spielfreude, zeitlose Songs und zeigt all den neuen Retro Rock-Mädels, wer auf dem Platz die Chefin ist. Nicht nur die zahlreichen Alt-Rocker werden «The Devil In Me» lobpreisen, denn die Platte ist einfach auch schlichtweg gute Musik für zwischendurch.
Oliver H.