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Lange war es still um die höchste dänische Hausnummer in Sachen Folk Metal. Sieben Jahre haben Svartsot zwischen «Vældet» und dem Nachfolger «Kumbl», das in Altdänisch so viel wie Denkmal oder Gedenkstätte heisst, verstreichen lassen.
Auf Album Nummer fünf hat sich das Sextett zwölf mehr oder weniger bekannten Folk- und spätmittelalterlichen Liedern aus ihrer Heimat und Nordeuropa angenommen, ihren eigenen Stil drauf gepackt und das Teil raus gehauen. Die sieben vergangenen Jahre haben höchstens am Rad der Zeit genagt, jedoch nicht am Sound der Dänen. Folk Metal umgarnt Death und stellenweise Black Metal und nebenbei bedient man sich auch noch Flötentönen, die genau wie die Mandoline, das Ganze immer schön auflockern und den gewünschten Charme des Mittelalters verpassen. Wer Flöten und Mandolinen in grossem Ausmass nicht mag, sollte hier aufhören zu lesen und die Platte nicht kaufen. Eingefleischte Svartsot Fans kommen dafür umso mehr auf ihre Kosten. Die Band setzt auf Eingängigkeit und Abwechslung. Mit viel Melodie, Tempowechseln, Breaks und Zwischenparts platziert man immer wieder Akzente. Auch die verschiedenen Vocals, welche zwischen Death Growls und Black-metallischen Schreien switchen und auch immer wieder mehrstimmig im Chor zu vernehmen sind, haben grossen Anteil daran. Dass der Sechser von Svartsot ihr Handwerk versteht, ist unbestritten. Dies stellen sie mit dem einen oder anderen Riff und Solo auch gekonnt unter Beweis. Live macht das Ganze garantiert auch beste Laune. Zwei Songs, «Den Store Stygge Stimand» und «De To Ravne» sind bereits von deutschen Erfolgs-Combos bearbeitet worden. Ersteren haben Santiano zu «Joho und 'ne Buddel voll Rum» und Letzteren Dartagnan zu «Was wollen wir trinken?» verwurstelt. Wer von den dreien jetzt inhaltlich am nächsten beim Original liegt, entzieht sich meinem Wissen. Zwei handeln vom Saufen und einer von Raben! Lustig sind sie auf ihre Weise jedoch alle.
Oliver H.