Wenn eine Legende wie Sweet vor der Herausforderung stehen, ihre musikalische Kreativität zu bewahren, dann gibt es nur einen Weg, nämlich durchzuziehen und das mit voller Power! Inmitten der unüberwindbaren Isolation wagte die Band einen mutigen Schritt. Gemeinsam mit den neuen Bandmitgliedern Paul Manzi (Ex-Cats In Space, Ex-Arena) und Lee Small sowie der bewährten Riege aus Andy Scott und Bruce Bisland schufen sie vor gut drei Jahren ein Werk, das nicht nur den aktuellen Umständen Tribut zollte, sondern gleichzeitig für ein Statement stand.
Das Album vereint zwölf neu aufgenommene Klassiker aus Sweets legendärem Repertoire. Trotz der durch die Lockdowns in Grossbritannien knapp bemessenen Zeit und einer Vielzahl technischer Hürden gelang es der Band, ein Ergebnis abzuliefern, das zu keiner Zeit altbacken klingt. Der kompromisslose Sound reicht, wie bei «Set Me Free», von den unverkennbaren "in your face" Gitarren hin donnernden Drums und einem bollernden Bass, der alles zum Wackeln bringt. Dazu die grandiosen Vocals von Paul («New York Groove»), die an die gute alte Zeit erinnern.
Die damaligen Aufnahmen waren alles andere als ein Spaziergang, denn strenge Abstandsregeln und eine angespannte Zeitplanung hätten so manch andere Truppe in die Knie gezwungen. Doch Sweet zeigten sich unbeeindruckt davon und lieferten eine Performance ab, die selbst eingefleischte Fans staunen lässt. Das Endergebnis ist nicht nur ein Zeugnis für die Hartnäckigkeit, sondern auch eine wahre Freude für die Musiker selbst. «Isolation Boulevard» ist weit mehr als bloss eine weitere, lieblose Compilation und wird nun für den europäischen Markt neu aufgelegt.
Rockslave