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Ich mag TANZWUT – und das auch mit ihrem elften Album. Wieso ich sie mag? Weil sie originelle auf Deutsch gesungene Lieder schreiben, die sich irgendwo zwischen In Extremo und Rammstein ansiedeln. So haben Tanzwut seit ihrer Gründung eine ganz eigene Nische gefunden.
Hört man sich das aktuelle Werk an, bleibt eigentlich nur eine Frage: Wieso geniessen Tanzwut nicht einen ähnlichen Bekanntheitsgrad wie die beiden anderen hier genannten Bands? Denn was hier geboten wird, besitzt Klasse, Tiefgang, eine grandiose Stimme und vor allem viel Abwechslung. Tanzwut können Mittelalter Metal, Industrial Metal, und in vielen Liedern auch beides gleichzeitig. Und trotzdem klingt alles immer nach Tanzwut. Grosse Veränderungen zum Vorgänger-Album «Die Tanzwut kehrt zurück» sind für mich nicht auszumachen. Diese braucht es aber auch nicht, wenn die bewährte Formel bereits funktioniert. Dabei klingt «Achtung Mensch!» alles andere als eine reine Pflichterfüllung. Die Motivation der Band durchdringt alle zwölf Lieder.
Hier einzelne Höhepunkte heraus zu heben, führt höchstens dazu, andere Lieder in den Schatten zu stellen, die es nicht verdient haben. Schön auch, dass man sich dieses Album auch in voller Länge live vorstellen könnte. Es findet sich Tanzbares, Nachdenklich-Morbides, Kindheits- und Jugend-Erinnerungen, Hymnen auf das Leben, ein bisschen Liebe und Sehnsucht sowie eine schöne Nummer, die man sich auch gut am Ende eine Konzerts vorstellen könnte. Und nochmals: Wer Tanzwut bisher nicht kannte, aber Bands wie In Extremo und Rammstein gut findet, ist schon fast gezwungen, in dieses Album rein zu hören. Selbst Neulinge dieser beiden Stilrichtungen werden mit «Achtung Mensch!» einer Offenbarung gegenüber stehen.
Roger W.