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Tardus Mortem, das sind Dennis Kruse Strømberg (Drums, Vocals), Lasse Usbeck Andresen (Guitars, Vocals) und Christian Baier Rasmussen (Bass, Vocals), die sich im Jahre 2015 zur besagten Band namens Tardus Mortem zusammen schliessen.
Doch bevor es soweit war, wüteten die Drei von 2014 - 2015 als Blacklist ihr Unwesen in der Gegend Glamsbjerg, Syddanmark, Dänemark. Mit «Engulfed In Pestilent Darkness» präsentiert uns das Trio seinen ersten Studio Longplayer mit neun Songs, die dem old-schooligen Death-Metal zugeordnet werden können. Fans von Autopsy, Incantation, Phrenelith, Undergang und Grave. Die Produktion ist düster und schwerfällig ausgefallen, das Cover-Artwork passt bestens zum Sound, der auf «Engulfed In Pestilent Darkness» zu hören ist, eben richtig oldschoolig halt. Well, auch nach dem x-ten Reinhören hat der Schreiberling etwas Mühe, das Songwriting eindeutig zu identifizieren, und dennoch strömt eben dieses Undurchsichtige seinen Charme voll aus. Die Gitarre schrummelt rasend schnelle Riffs und Lines auf das Griffbrett, gepaart mit melodiösen Soli und ab und an akustisch angehauchte Traumfängermomente. Die Klampfe ist sehr dumpf abgestimmt, so kommen doch auch Vergleiche zu alten Dismember, Entombed und eben auch Grave hervor. Der Tieftöner ist wider Erwarten sehr klar im Sound, wummert und blubbert passend zur Klampfe, mit vereinzelten Lines und solodesken Kurausflügen. Die Drums pattern sich schwerfällig und dann sogleich wieder double-bass-lastig schnell durch die Songs, beinahe in Blastgeschwindigkeiten ausufernd, doch stets treibend und groovend.
Interessant, was mir soeben gerade auffällt, wie oldschoolig doch goil so rumpelhafte Aufnahmen doch rüber kommen, das hat eine Art von Ehrlichkeit, ohne Schnick-Schnack, man weiss genau, was live geboten wird und wird die Location nicht enttäuscht verlassen. Beim Gesang wirds schon wieder etwas interessanter, aber auch zwiespältiger. Es ist tief guttural vorgetragen, mit einer leichten Echohaftigkeit behaftet, böse, gemurmelt und gespeit und auf «Tardum Spiritum Affert Ut Mortem» sehr, sehr doomig. Man beachte auch die doch langen Songs, da ist nebst den zwei Intermezzi-Intros/-Middles-/Outros allesamt über sechs bis sieben Minuten lang oder länger, was ja auch mittlerweile in unserer schnelllebigen Welt eine Besonderheit darstellt. Also, Anspieltipps wären da «The Conclusion Of Non-Existence (Embracing The Infinite Nothingness)», «Tardum Spiritum Affert Ut Mortem» und «Traveling Through The Dimensions Of Darkness». Abschliessend, stets ehrlich und mit Bedacht geschrieben, bin ich immer noch hin- und hergerissen, einerseits von der Ehrlichkeit dieser Mucke, andererseits von der oldschooligen und sehr dumpfen Produktion, aber es ist ehrlich gezockt. Death Metal, der unbedingt angetestet - vor allem vor dem Kauf - werden soll. Und diejenigen, die es so vollziehen, werden dann mich (vielleicht) etwas verstehen..., who knows und in diesem Sinne: Quo vadis?
Poldi