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Aus Spiekeroog, einer der im niedersächsischen Wattenmeer gelegenen ostfriesischen Inseln, kommt dieser deathige Tsunami namens Temple Of Dread aufs Festland rüber geschwappt.
«Hades Unleashed» nennt sich diese stürmische Drangphase und präsentiert neun Deather par excellence, welche sowohl auch thrashige Elementarteilchen wie auch eine gesunde Portion Melodie im Songwriting entfalten dürfen. Verfeinert wird das Ganze mit Blast-Streuseln. «Hades Unleashed» ist bereits das dritte Machwerk, nebst dem Zweitling «World Sacrifice» (2020) und «Blood Craving Mantras» (2019), des im Jahre 2017 gegründeten Trios. Aufgenommen und produziert wurde es im Soundlodge Studio in Rhauderfehn, welches dem Banddrummer Jörg Uken gehört, der bei Temple Of Dread noch von Markus Bünnemeyer (Guitars, Bass) und Jens Finger (Vocals) assistiert, beziehungsweise komplettiert wird. Das kongeniale Cover-Artwork wurde vom italienischen Künstler Paolo Girardi gestaltet. Soundtechnisch kämen da Obituary, Jungle Rot, Havoc Mass, etwas Demolition Hammer, Abomination, Speckmann zum Tragen, sowie ein klein bisschen Morgoth. Die neun Tracks besitzen allesamt nach vorne treibende Gene, was auch den thrashigen Elementen zugewiesen werden dürfen und können.
Die Drums peitschen die Songs wie Wellen an die Ufergestade, mal double-bassend, dann blastend, dann einfach straight groovend und moshend über die Quaimauern hinwegfegend, Cymbals und Toms wirbelnd, die Snare satt und gewaltig eingehämmert. Die Gitarre fegt die Riffs wie ein Wirbelwind in die Wellengänge, orkanstärkemässig riffelnd und raffelnd, speedig, death-thrashig, mal mit netten Melodiebögen behaftet, mal einfach sagend schnell in die Blasts einverleibt, um dann mit kurzen, kräftigen Soli vereinzelte Wärmestrahlen aus den lodernden Unterwasservulkanen heraus speien zu lassen. Der Bass, ebenfalls vom Bassisten intoniert, wummert klar und ergänzend zu den Drumpatterns und Gitarrenriffs herbei, mal ab und an absetzend, jedoch mehrheitlich rhythmustreu gehalten. Die Vocals sind im thrashigen, heiseren Shouting zu Hause, leicht am Gutturalen kratzend, doch verständlich und einfach brutal roh. Anspieltipps wären da «Necromanteion», «Wrath Of The Gods Furor Divinus» und «Whores Of Pompei». Insgesamt ein ordentliches, straightes Machwerk, welches sowohl Deather als auch Thrasher durchaus ansprechen dürfte, soll, kann und so weiter.
Poldi