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Die Detroiter Doomster TEMPLE OF THE FUZZ WITCH mögen es nicht eindimensional. Abseits von den nach wie vor populären Huldigungen für Black Sabbath servieren sie ihren Düster-Sound erst mal mächtig angeschwärzt, was sich in klirrenden Riffs, röchelndem Kreisch-Gesang und sogar einem Blastbeat-Part («Nephilim») manifestiert.
Aber wie eben erwähnt, reicht die Palette noch weiter, denn Gitarrist Noah Bruner beherrscht auch Clean-Gesang, und der kommt immer dann zum Einsatz, wenn man auf den Pfaden des traditionell-melancholischen Doom Rock oder des lässigen Stoner Rock wandelt. Selbstredend werden die verschiedenen Stil-Elemente auch innerhalb ein und desselben Songs eingesetzt, was noch zusätzlich für Spannung und Dynamik sorgt. Damit beweisen die drei Jungs auch eine gewisse Risiko-Bereitschaft, denn ihren gewagten Mix aus Tradition und eher moderner Garstigkeit werden nicht alle Fans goutieren, mir gefällt dieser Ansatz hingegen richtig gut.
«Apotheosis» ist zwar ein Album bar jeglicher leisen Töne, die Band haut von der ersten bis zur letzten Sekunde ganz ordentlich aufs Mett, und der Bandname ist in Bezug auf die Zerrung bei den Saiten-Instrumenten und dem Gesang wahrlich Programm, aber dafür sorgt die Verflechtung der verschiedenen Doom-Varianten bei aller Härte dafür, dass die Scheibe trotzdem keinen Moment lang monoton oder gar langweilig wirkt, ganz im Gegenteil. «Apotheosis» ist ein harscher Doom-Brocken, der weniger durch vertonten Weltschmerz und schleppende Lava-Riffs überzeugt als durch seine inhärente Bösartigkeit, was eine Käuferschaft auch jenseits der beinharten Doom-Fans ansprechen dürfte.
Mirko B.