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"Mutta hei"! Finnland und seine begnadeten Doom Metal Bands und deren Künstler! Den Multiinstrumentalist und Songwriter Jesse Heikkinen muss ich der kompetenten Genre-Anhängerschaft wohl nicht mehr vorstellen. Mit seinem gut besetzten, sprich mit namhaften Künstlern bestückten Projekt THE ABBEY präsentiert uns der Mastermind mit «Word Of Sin» seinen ersten Longplayer, der seine Zuhörerschaft mit Atmosphäre und Harmonie-gespickten Gefühlsbögen in die progressive Schwerelosigkeit verzaubert.
Eine dieser angetönten, mit Co-Lead-Vocals mitwirkenden Künstler(innen) ist niemand Geringerer als Natalie Koskinen von Shape Of Despair. Zum Line-up gehören abschliessend noch Janne Markus (Guitar), Henri Arvola (Bass) und Vesa Ranta (Drums), die allesamt noch in diversen anderen Bands aktiv sind. Zusätzlich wurden für das Recording Line-up bei einigen Tracks noch weitere Gastmusiker mit einbezogen. Passend zur versprühten Melancholie stehen wunderschöne Gitarren-Parts in Einklang mit orchestralem Chorgesang, was eine verträumte Landschaft der Weite öffnet und mystisch ins Gesamtbild von «Word Of Sin» passt.
Stellenweise faszinieren mich die Annäherungen der Instrumental-Arbeit (vorab, das Keyboard und die Gitarren) bei Tracks wie «Rat King», «Starless » oder «Old Ones» an die Progressiv-Könige Dream Theater. Hinzu kommen arrangierte, gut verpackte psychodelische Melodie-Einheiten, die die Geburtsstätte des Progressiven der 70er-Jahre in die Gegenwart katapultieren und verspielt mit den Elementen der Leichtigkeit ein Wechselbad der düsteren Erkenntnis wiedergeben. Dass das Songwriting stellenweise eine obskure, fast schon religiöse Note aufweist, unterstreicht erst recht die erhabene Dunkelheit über der schützenden Hand von «Word Of Sin».
Die esoterische Verspieltheit zeigt sich auch auf dem sehr gelungen Cover-Artwork, das schon allein durch seine Präsenz zur Vorfreude einer musikalischen Genuss-Substanz einlädt. Wem Shape Of Despair, Colosseum oder Skepticism zu eintönig dem Doom Metal getreu zu hörig erscheinen, kriegt mit «Word Of Sin» von The Abbey eine Alternative der Superlative mit einem Highlight der Moderne von frischem, glasklarem progressivem Schaffen. Ich will niemand bekehren, aber eins lasst mich kundtun, «Word Of Sin» wird in Genre-Kreisen wie in der Progressiv-Ecke hohe Wellen schlagen und mit Sicherheit in der Jahresabrechnung der besten Alben vertreten sein!
Marco