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Bereits 2018 stellte «Waiting For The Endless Dawn» ein ausuferndes, mäanderndes Monster von einem Album der australischen Gothic Doom Band THE ETERNAL, das Publikum auf eine harte Hörprobe. Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen, und die Truppe aus Down Under ist zurück mit einer weiteren Dosis Doom und Düsternis.
«Skinwalker» ist bereits das siebte Album des Vierers. Nachdem Olli Pekka-Laine und Tomi Koivusaari, beide Amorphis, ihre eigenen Projekte verwirklicht haben, darf sich auch Schlagzeuger Jan Rechberger zu ihnen gesellen. Während seine Band-Kollegen beide eher im Death Metal verwurzelt sind, ist Rechberger mit The Eternal im Gothic Doom zuhause. Der über 10-minütige Opener «Abandoned By Hope» ist ein massives Stück mit Einflüssen von Paradise Lost, My Dying Bride und Tiamat. Mit schweren Riffs und weinerlichen Schnörkeln ebnen sie den Weg für Mark Kelsons weichen und klagenden Gesang.
Dass Tomi Joutsens tiefes Gastgebrüll als Akzent eingestreut wird, ist ein guter Ausgleich zu Kelsons mürrischem Gesang. Im krassen Gegensatz dazu steht «Deathlike Silence», ein prägnantes Rock-Juwel mit einem süssen, ohrwurmartigen Refrain. Es klingt wie eine Mischung aus Lacrimas Profundere und Paradise Lost. «Under The Black» funktioniert ebenso gut mit Klängen, die sich mit der Glätte von Ghost und H.I.M. vermischen. Bei «When The Fire Dies» spielen die Post-Elemente wieder eine grosse Rolle, indem sie die Kraft des zerbrechlichen Mope-Rocks erweitern.
Mark Kelson ist der unterdrückte Ringmaster der Zeremonien, der den Zuhörer mit kluger Stimm-Platzierung von einer Attraktion zur nächsten führt. Einmal mehr sind Joutsens Todes-Eruptionen das Sahnehäubchen auf dem Grabkuchen. Ohne dass sich ein Song uninspiriert anfühlt, liefern The Eternal wieder einmal eine Stunde Musik ab, durch die man sich durchwühlen kann.
Trotz der teilweise überfüllten Ladung an zähem Material will man immer noch mehr davon. Das ist eine klare Leistung der Band. Richie Poate und Kelson sind zudem ein formidables Gitarren-Duo das versteht, schwere Doom-Riffs zu verweben. «Skinwalker» bietet über eine Stunde an erstklassiger Depression, die von Profis verkauft wird. The Eternal lassen sich dabei nicht hetzen, und wenn «Skinwalker» nicht schon ihr Goldstück ist, könnte die nächste Platte ihr «Magnum Opus» werden.
Oliver H.
Punkte: 7.9 von 10
2. Meinung: Ehemalige Mitglieder von Amorphis, welche sich zusammen gerauft haben, um Mucke zu fabrizieren - man sollte meinen, dass da was Gutes dabei heraus kommt. Im Grunde genommen ist die Chose ja schon ganz ordentlich, da man schliesslich erfahrene Musiker am Start weiss. Jedoch, und jetzt kommt das ganz grosse Aber: erfahren heisst noch lange nicht gut. Und was wir hier vorfinden, ist zwar, wie erwähnt, ordentlich, und man erkennt immer wieder Reminiszenzen an Amorphis, aber auf Dauer ist diese Scheibe einfach nur langweilig. Mir persönlich fehlt da die Abwechslung, die persönliche Note. Dies soll ja offenbar die siebte Scheibe darstellen, aber ganz ehrlich: Es klingt mehr wie ein Debüt, das noch jede Menge Luft nach oben vermittelt. «Skinwalker» ist sicher nicht schlecht, aber auch nicht wirklich vom Hocker reissend. Ansichtssache!
Toby S.
Punkte: 5.5 von 10