Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Yo, gehen wir mal etwas an die Nordsee, genauer gesagt in die Niederlanden, nach Kampfen, Overijssel, zu The Monolith Deathcult, die sich im Jahre 2002 erstmal als Monolith zusammen taten, um dann fortan mit längerem Namen die metallischen Adern und Venen zu malträtieren und die Gebilde an deren Stränge auf Metzgerhaken aufzuhängen und der Welt zu demonstrieren, hier sind wir.
Nein, ich habe mir nicht unzählige Horrorstreifen hierfür rein gepfiffen, eine einwöchige Wellnesskur in der Psychiatrischen hat vollends gereicht. Werde mir diese Entschlackungskur wohl einmal jährlich genehmigen, ausser es wird bei mir zu einem Suchtfaktor, so müsste ich freiwillig - ja, "müssen" und "freiwillig" - das passt sogar sehr gut zusammen, dieser Wellnessindoktrin hin begeben und der restlichen Welt meine aufgesetzte, fies grinsende Maske aufsetzen und so mit verhaltenem und verstecktem Stinkefinger wohl oder übel zeigen müssen, was der Schreiberling von Schubladisierung in der Musik definitiv hält. Was, ihr versteht es nicht? O.K., von Schubladisierung halte ich nun mal gar nichts, genauso wie es The Monolith Deathcult handhaben. Die zocken auf acht Tracks, auf deren siebtem Studiolongplayer, nämlich sowas von goil drauf los, unbekümmert, mit allem was Spass macht und werfen alles Musikalische rein, was einfach passt und sich zu herrlich wirren Songs gestalten lässt. Da wird gedeathet, gegrindet, gedoublebasselt, geshreddert, gethrashet..., ach Leute, pfeift Euch einfach dieses goile Scheibchen namens «V3 - Vernedering» rein, vielleicht erspart Euch dies die nächste Wellness Session in der Psychiatrischen. Meine Heilung hat auf jeden Fall einen Namen erhalten, The Monolith Deathcult mit «V3 - Vernedering». Also, der niederländische Ur-Dreier mit gestandenem Live-/Session-Vierer, will schreiben Robin Kok (Bass, Vocals), Michiel Dekker (Guitar), Carsten Altena (Guitar) und eben dem wertvollen Anhängsel Frank Schilperoort (Session-/Live-Drummer), hat sich den Part "Deathcult" sehr wohl verdient, im Namen wie auch musikalisch. Erinnert jeweils etwas an Nile, Suffocation, Dying Fetus, Hour Of Penance, Abysmal Dawn oder den glorreichen Dethklok.
Meine Fresse, «V3 - Vernedering» ist eine sowas von glorreiche Death Metal Klatsche, einfach der Hammer und goil. Die beiden Gitarristen stacheln sich gegenseitig zu Höchstleistungen an, sowohl im brutalen deathigen Riffing, wo gekonnt thrashige und groovige Elemente eingebaut werden, wie auch in den herrlichen Soliattacken, die als solch' Gesuchtes im Death Metal zuerst mal nach ergiebiger Suche gefunden werden muss, und ja, das gibts nur bei The Monolith Deathcult. Der Tieftöner raspelt seine Lines kongruent und virtuos auch zu den beiden Klampfisten und oft mit eigenen solodesken Pfaden. Der Drummer wirbelt viel mit den Cymbals, kreiert konstanten Double-Bass, dann wiederum mit versetzten Tom-Patterns setzt er unmögliche - und eben doch mögliche - Akzente, läuft dann in astreinen Blasts und Grindcores hinüber, um dann die ganze Meute mit einem Peitschenknall groovig nach vorne zu treiben. Der Gesang ist guttural herrlich gehalten, tief, verständlich und mit einer Bösartigkeit versehen, nebst den "normal" gesprochenen Versen, die Ihresgleichen erstmal ebenfalls zu suchen sind. Erinnert doch etwas mehr an Dethklok, aber das ist verdammt nochmals gut so. Die Produktion ist eine Wand, hammerhart, klar, druckvoll und messerscharf, killt jede Kehle, unweigerlich. Das Coverart-Work ist mystisch gestaltet und macht neugierig auf den Soundteppich, der sich dahinter versteckt. Nun, Anspieltipps sind alle Songs, inklusive den rein gesprochenen Tracks, doch «Vernedering», «Connect The Goddamn Dots», «Gone Sour Doomed», «They Drew First Blood», «L'Ouverture de Morose», «The White Silence», «Infowars» und «Blood Libels»..., ouh, jetzt haben sich doch noch alle Tracks aufgezählt gefunden. The Monolith Deathcult mit «V3 - Vernedering» ist wahrlich Balsam auf die geschundene Death Metal Seele.
Poldi