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Meiner vor fast exakt zwei Jahren gestellten Prognose "THE NEPTUNE POWER FEDERATION haben ihr Pulver noch lange nicht verschossen" folgt jetzt die Bestätigung.
Eigentlich wäre es höchste Zeit, dass die Szene den eigenwilligen Australiern endlich etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen liesse, als es derzeit noch der Fall ist, aber der Vierer teilt nun mal das Schicksal vieler anderer DIY-Bands. Gigs spielen, Tonträger veröffentlichen, Merch verkaufen und dabei alles unter Kontrolle haben, indem man praktisch nichts auslagert, sondern sich um alles selber kümmert, damit scheint sich die Band zufrieden zu geben. Und diese Zufriedenheit hört man «Goodnight My Children» deutlich an, die Songs sind diesmal insgesamt etwas kürzer und eingängiger ausgefallen als auch schon, und die Inspiration klassischer Rock, Hard Rock und Metal Acts ist dabei mehr als offensichtlich. Bei «Lock & Key» hört man beispielsweise deutlich den Einfluss von AC/DC heraus, aufgepimpt einerseits mit etwas Danko Jones – Rotz und andererseits als Kontrast dazu mit ausgefeilten, Queen-haftigen Chören, «Twas A Lie» sowie «Betrothed To The Serpent» kann man durchaus als Verneigung vor The Runaways und vor allem Cheap Trick verstehen. Zudem wildert man mit «Woe Be Father's Troubled Mind» streckenweise sogar im Revier von Judas Priest herum!
Besonders reizvoll finde ich allgemein die fast ständig mitschwingenden Sweet – Vibes (wohlgemerkt, Sweet nach ihrer furchtbar poppigen Frühphase zu «Funny How Sweet Co-Co Can Be» - Zeiten!), welche sich in den akkurat ausgearbeiteten Harmonien und mehrstimmigen Gesangs-Einlagen von Frau Sutch manifestieren, die sie damit wieder völlig zurecht in den Mittelpunkt des Geschehens rücken. Sehr interessant ist auch der abschliessende Titeltrack, von dem ich mir gut vorstellen kann, dass ihn die Band künftig als Alternative zum stilverwandten, bisherigen Konzert-Rausschmeisser und Screamin' Jay Hawkins Cover «I Put A Spell On You» spielen könnte. The Neptune Power Federation haben erneut geliefert und dabei Mut zum Wandel bewiesen, ohne dabei ihre Identität zu verlieren. All die glamourösen Elemente, kombiniert mit gradlinigem Rock'n'Roll, theatralischem Glam Rock und einem latenten "B", respektive "Horror Movie Appeal", verleihen dieser Truppe nach wie vor eine einzigartige Aura und garantieren ihr das Alleinstellungs-Merkmal, das sie verdientermassen innehat. Fans werden «Goodnight My Children» lieben, keine Frage.
Mirko B.