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Was entsteht, wenn sich drei Freunde aus dem schweizerischen Bischofszell, die im Fall von Marco Predicatori (Leadvocals & Guitars) sowie Biagio Anania (Drums & Percussion) schon in den 80ern zusammen gelärmt haben und sich mit Langzeitfreund Walo Bortoletto (Bass) ergänzen? Genau, geiler neuer Sound!
Wie vor allem die Nachnamen der drei Protagonisten andeuten, liegen die herkunftsmässigen Wurzeln bei unserem südlichen Nachbarn. Niedergelassen hat sich das Trio jedoch schon lange in der Ostschweiz. Nachdem sich Marco eine ganze Weile aus dem Musicbusiness zurück gezogen hatte, initiierte der versierte Musiker mit reichlich Studio- und Liveerfahrung ab 2019 beim Jammen mit Biagio und Walo die Rückkehr mit klarem Gedanken, sprich einem durchdachten Bandkonzept als Fundament. Da die Chemie untereinander von Anfang an stimmte, lief der Songentstehungsprozess quasi nonverbal ab. Marco brachte jeweils die Inpulse in den Raum, und so entstanden bald einmal darauf zehn neue Songs, die man per eigener Definition "High Energy Rock" nennt. Im Schmelztiegel von Einflüssen wie The Cult, Stone Temple Pilots, Litfiba oder The Mission rocken The Pilots Of The Daydreams beherzt und lassen die Varianz dennoch nicht aussen vor. Der Opener und Titeltrack lässt die Katze dabei noch nicht ganz aus dem Sack, aber dafür werden gleich mal die prägnanten Leadvocals von Signore Predicatori entsprechend in Szene gesetzt. Mehr Rhythmus verströmt nachfolgend «Lost Brotherhood» und man ist geneigt, den Volume-Regler mehr nach rechts zu drehen.
Dabei offenbart sich die vortrefflich geleistete Arbeit der Herren Joshua Wirth (Recordings) und Martin Kohler (Mix und Mastering). Mit «Picture Of My Sin» treten dann die deutlichsten Zitate hin zu The Mission oder vom Gesang her auch MUSE zu Tage. Spätestens bei «That's What We Are» zeigt sich, wie die in der Tat etwas an Ian Astbury (The Cult) erinnernde Gesangsstimme wie ein viertes Instrument klingt und sich vom Stil her aber erstmal setzen muss. Der insgesamt gedämpftere Ausdruck steht «Calling The Gods» besser zu Gesicht, was sich beim kompositorisch wiederholenden «Closer To The Sky» wiederum als klares Trademark heraus kristallisiert. Die Highlights des Albums stehen jedoch erst noch an und werden zunächst mit dem schleppend riffenden «God's Fire» eingeläutet, wo Marco sein generell tolles Gitarrenspiel mit einem töften Solo anreichert. Ebenso mega der getragen beginnende Track «Starlight», der sich kontinuierlich hin zum griffigen Refrain aufbaut, stark! Mit dem gleichen Strickmuster glänzen auch «Hunted By Love» wie «Walk On Water», und wer sich eine Schweizer Ausgabe von The Cult vorstellen kann, sollte sich The Pilots Of The Daydreams mit ihrem anregenden Debüt «Angels Are Real» definitiv anhören.
Rockslave