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Metal Factory since 1999
Fünf lange Jahre nach «The Brotherhood Of Metal» sind nun auch die amerikanischen Metal-Urgesteine THE RODS zurück und haben das brandneue, nota bene zehnte Studio-Album am Start.
Das Trio besteht aktuell aus den zwei Gründungs-Mitgliedern David "Rock" Feinstein (g/v), Carl Canedy (d/v) und Bassist Freddy Villano, der seit 2020 in die dicken Saiten haut. Die gleiche Formation ist übrigens auch auf dem letztjährigen Live-Mitschnitt «Live At Rose Hall» zu hören. Meine bisher erste und seither auch einzige, livehaftige Begegnung mit den Amis geht zurück ins Jahr 2011, wo The Rods in der Luzerner Schüür als Support von Anvil und The Dio Disciples aufmarschierten. Ihr oft etwas kauzig wirkender Heavy Metal mit permanenten Vibes von Rob Halford & Co. entfaltete auf jeden Fall seine Wirkung, und den einzigen Spotify-Hit «Let Them Eat Metal» (mittlerweile vier Dekaden alt!) mit gegen 2.7 Millionen Abrufen muss man als echter Metalhead einfach mal "in echt" erlebt haben.
Der Umstand, dass Master Feinstein bekanntlich ein Cousin des unvergessenen Ronnie James Dio ist, reichte jedoch nicht aus, um ebenso berühmt wie erfolgreich zu werden. Deshalb die Flinte ins Korn zu werfen, war allerdings keine Alternative, und so beglückt man eben den Szene-Untergrund schon seit Jahrzehnten mit sehr solidem, wenn auch nicht herausragendem Material. Das liegt zum einen daran, dass der (Lead-) Gesang nur mittelprächtig ist und die meisten Songs halt das Etikett "klingt wie dies und das" als Bürde tragen. Das gilt auch für das neue Material, wo sich der Opener «Now And Forever» gut auf «The Headless Children» von W.A.S.P. gemacht hätte und der nachfolgende Track «Wolves At The Door» womöglich die anstehende, neue Priest-Scheibe bereichern würde.
Herrlich hier aber der bollernde Bass-Sound und die knackige Produktion als solche. Dann der Longtrack «Cry Out Land», der zwar (auch textlich) nur so vor Manowar trieft, aber dennoch etwas an sich hat. Dazu gehört wiederum der prägnante Bass, den man so auch bei Phil Campbell And The Bastard Sons hört. Und der Titeltrack? Diesmal The Rods oder doch mehr Saxon? Sucht es Euch aus! Selbst Black Sabbath schimmern bei «Can't Slow Down» vom Tempo-Gerüst her durch, während «Metal Highways» diametral auf die Tube drückt und wahlweise bei Biff Byford oder dem Metal-God eine weitere Heimat finden könnte. Selbst Rainbow werden zitiert («Hell Or High Water») und abermals die Oberpriester bei «Play It Loud» bemüht. Wer all dies ausblendet, wird «Rattle The Cage» dennoch mögen.
Rockslave