Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Wie es der Zufall so will, bin ich erst vor ein paar Wochen auf THRONEHAMMER gestossen, als ich diesen Namen als Tipp an einem Konzert erhalten habe. Nach ersten Hörproben habe ich mir umgehend das 2021er-Album «Incantation Rites» zugelegt, welches mich förmlich weggeblasen hat.
Nun erscheint also der insgesamt dritte Dreher namens «Kingslayer», welcher mit weit über siebzig Minuten Musik jede Menge Gegenwert für Euer sauer verdientes Geld bietet. Episch, düster, melancholisch, bretthart und mit grandiosen Riffs ausgestattet, bietet «Kingslayer» ein Monument von einem Doom-Album. Das liegt zu grössten Teilen am grandiosen Gitarren-Duo Tim Hammersmith und Stuart West. Die beiden schütteln ein Killer-Riff nach dem anderen aus den Ärmeln, als gebe es nichts Einfacheres. Daneben glänzt Sängerin Kat Shevil Gillham mit einer fast schon unverschämten Selbstverständlichkeit, die verschiedenen Facetten von orchestralem Gesang bis hin zu fiesen Growls in geradezu genialer Art und Weise zu interpretieren.
Dass Kat einmal als Mann geboren wurde, hört man der Stimme übrigens noch an, ist aber ein weiteres, wichtiges Alleinstellungs-Merkmal der Engländer. Wobei England nicht ganz korrekt ist, da mit Markus Ströhlein und Uwe Void auch zwei deutsche Mitglieder zu Thronehammer gehören. Einzelne Songs hervor zu heben ist schwierig, da «Kingslayer» ein epochales Statement in Sachen Doom Metal darstellt, welches als Gesamt-Kunstwerk betrachtet werden sollte. Stellt Euch einfach vor, dass die epischen Hymnen von Bathory auf die Schwere von My Dying Bride und die Atmosphäre von Paradise Lost treffen. Dazu gibt es auch jede Menge Einflüsse von klassischem Metal der Marke Grand Magus oder auch Sorcerer.
Wenn ihr Euch ein Bild machen wollt, stehen mit den Single-Auskopplungen «Kingslayer» und «Shieldbreaker» auf YouTube zwei Songs zur Verfügung. Doch Vorsicht, ein Kauf des Albums dürfte nach dem Anhören der beiden Singles vorprogrammiert sein. Auch wenn ich der Meinung bin, dass das Logo der Band etwas in die Irre führt und Blindkäufer eher eine Death/Grindcore Scheibe erwarten könnten, ist das schwarz-weiss gehaltene Artwork ein Abbild der Musik. Es passiert viel, verschiedene Einflüsse und Wendungen prägen das Bild, und trotzdem ist das Endergebnis ein in sich stimmiges Gesamt-Kunstwerk, welches den Titel "Doom-Album des Jahres" wohl in vielen Medien absahnen wird. Doom Metal Anhänger werden diesen Monat mit Thronehammer und Sorcerer in allerhöchster Qualität verwöhnt!
Rönu