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Metal Factory since 1999
Ein engagierter, wenn auch nicht überragender Symphonic Power Metal ist auf dem Zweitwerk der Deutschen Timeless Rage zu hören, die man fast schon als Schweizer bezeichnen könnte.
Ihre Basis liegt in Villingen-Schwenningen, somit nur wenig nördlich von Schaffhausen. Das übt auf diese Review aber keinen Einfluss aus, denn Tatsache ist: «Untold» braucht Zeit, damit man in die Melodienwelt eintauchen kann. Wer es wagt, entdeckt ein ambitioniertes Songwriting, das immer wieder Verweise in Richtung Klassik zieht. Darüber wird gerifft und gerockt, was das Zeug hält. Das geschieht immer im Sinne des kompositorischen Handwerks und wird ziemlich roh aus den Boxen übertragen. Noch genialer würde es aber wohl sein, wenn das Orchester und die Keyboards ab und zu eine Pause einlegen würden. Anderseits könnte die Band gerade diese Klänge als absolut tragend für ihre Musik betrachten, zumal die Chose dadurch einen sehr bombastischen Anstrich erhält. Dieser wird noch grösser, wenn man sich erst mal an die Stimme des neuen Sängers Frank Breuninger gewöhnt hat. Er trägt mit seiner Reibeisenstimme nämlich dazu bei, dass das Album nicht in kitschige Bereiche abdriftet. Wer auf Ohrwürmer aus ist, kann diese nach vielen Hördurchgängen in Liedern wie dem Titelsong, bei «Disunity» oder «Warrior» finden. Qualität ist also durchaus vorhanden, und trotzdem packt mich das Ganze nicht, heisst unter dem Strich bleibt bei mir einfach zu wenig hängen. Das ist schade, denn die Band wagt durchaus was und versucht der Szene kleine, neue Impulse zu geben. Von daher bleibt mir eine Kaufempfehlung nur für ganz grosse Melodic Power Metal-Fans auszusprechen. Aber auch diese sollten bei «Untold» zur Sicherheit vorher kurz mal reinhören.
Roger W.