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Nach nicht ganz zwei Dekaden im Business und einer beachtlichen Karriere veröffentlichen die italienischen Power Metaller nun ein Compilation-Album, welches eine Mischung aus alten Goodies, unveröffentlichten Songs und akustischen Versionen darstellt. An sich ein potenziell cooler Mix, doch er enttäuscht massiv.
Ein echtes Chaos für die Ohren – im negativen Sinne. Der Fairness halber: Auch "Best-of" Alben sind ein Sammelsurium! Doch so uneinheitlich wie die Qualität dieser Songs durch die Playlist geht, kann man kaum sagen, ob man die Musik nun mag oder nicht. Kaum wird es richtig gut mit einem tollen Song, folgt ein Patzer der einem neuen Zuhörer definitiv ein schlechtes Bild der Band vermittelt. Und auch für Leute die die Band kennen, dürfte diese Achterbahn auf die Nerven gehen. Ausser man ist ein eingefleischter Superfan, der sowieso einen jeden auch falschen Ton hören möchte. Demos und Unveröffentlichte Songs besitzen ja generell einen etwas schlechten Ruf. Sie sind ja aus einem Grund nicht auf den Longplayern drauf. Doch in der Zusammenstellung ist es wirklich schwierig. Ein guter Song gefolgt von einem mittelmässigen – die Schwankungen werden mit der Zeit sehr nervig. Will man sich fast eine Stunde lang damit abmühen? Eine etwas miserable Vorstellung und echt schade, wenn man sich bewusst ist, welche Band es ist.
Die sogenannten Die-hard Fans werden sich dieses Album selbstverständlich kaufen müssen – der Sammlung wegen. Dem regulären Zuhörer und vielleicht auch Fan der Band kann ich aber raten, sich das Geld zu sparen. Auch wenn Trick Or Treat eine richtige Grösse im Power Metal Genre darstellen, wird diese Compilation dem Können der Band so nicht gerecht, und es ist quasi ein Schuss ins eigene Knie. Der fröhliche, märchenhafte Power Metal der Italiener ist auf diese Art nur sehr mässig geniessbar. Der Anteil der guten Mucke auf «The Unlocked Songs» kann meine Gesamtbeurteilung leider nicht retten. Allein nach diesem Mischmasch würde ich die Band jetzt nicht weiter verfolgen wollen. Dabei haben sie echt was drauf. Ein Album mit mehreren Scheiben und thematisch sortiert oder separate Veröffentlichungen nach Thema wären wohl schlauer gewesen; ein Album für die Greatest Hits, eines für die Demos wie Unveröffentlichtem und eines für die akustischen Versionen. Das wäre definitiv interessanter, konsistenter und angenehmer für die Ohren. Nach sechs Studioalben gäbe es bestimmt genug Material dafür.
Mona