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Ex-HammerFall und Ex-Yngwie Malmsteen Schlagzeuger Anders Johannson veröffentlicht zusammen mit seinen beiden Söhnen Karl (Bass, Keyboards) und Nick (Gitarre) das dritte Album ihrer Band Tungsten.
Seit dem ersten Werk ist als einziges Nicht-Familienmitglied noch Sänger Michael Andersson mit dabei. Wie bereits das Debüt, überzeugt auch «Bliss» mit einer unglaublichen musikalischen Offenheit und starken Liedern. Diese vereinen Industrial mit Power sowie Folk Metal und wildern gar teilweise in Gefilden des Death Metal . Kein Wunder also, wird behauptet, dass der Papa seine Kinder einst inständig bat, in dieser Band mittrommeln zu dürfen, als er die ersten Lieder vernehmen durfte. Hört man sich das dritte Werk an, versteht man auch warum, denn hier vereinen sich Innovation mit Eingängigkeit und Songdienlichkeit. Klar klingt ein Lied wie «March Along» etwas poppig. Gleichzeitig wirkt es nostalgisch folkig und modern. Eine Kunst, die definitiv nicht jede Band beherrscht. Zuerst wird man aber bei «In The Center» mit einer unerwarteten Härte überrascht, die dann doch wieder gefälligen Power und Groove Metal vereint. «Dreamers» dagegen überzeugt mit poppigen Melodien.
«Come This Way» geht dafür fast schon als Kinderlied durch, bleibt jedoch trotzdem spassig und treibt unentwegt nach vorne. Tungsten können aber auch rein folkig zu Werke gehen, wie etwa beim melancholischen Seefahrer-Lied «On The Sea». Dies nur, um beim darauf folgenden Titelsong gar Black Metal-artig durch die Gegend zu walzen. Dies alles wird zusammengehalten durch die Stimme von Michael Andersson, der ähnlich wie Dio klingen kann, aber nicht immer muss und sich ganz in den Dienst der Lieder stellt. Mit dieser einmaligen Stilmischung müssten Tungsten eigentlich aktuell an den Festivals für massenweise Furore sorgen. «Bliss» ist ein unterhaltsames 46-minütiges Album, welches stilistisch offene Heavy Metal-Fans sicherlich lieben werden. Die Bekanntheit der Band dürfte deshalb bald merklich ansteigen. Bleibt zu hoffen, dass ihr aktuelles Label da mithalten kann, respektive dass der Papa seine seit Mitte der 80er-Jahre geknüpften Kontakte zielgerichtet einsetzen kann.
Roger W.