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Obwohl die Combo aus Unterfranken (D) um Frontfrau Caro seit 2018 die internationalen Bühnen rockt und dabei mehrere Erfolge, unter anderem Platz #3 in den mexikanischen Charts, Platz #10 in den spanischen Hit-Listen und mehrere Bestseller-Positionen in den Amazon-Verkaufs-Polls einheimsen konnte, ist das Quartett für mich ein völlig unbeschriebenes Blatt. Die Mucke von TWISTED ROSE wird als klassischer Rock-Sound á la AC/DC und Guns n' Roses angepriesen, oha!
Nimmt man sich vor dem Anhören der Musik zuerst mal die Optik der Band und das eher missratene Amateur-Cover zur Brust, bilden sich bei mir bereits erste Sorgenfalten auf der Stirne. Die Kollegen der Chanteuse hören dabei auf die Namen Chris Bones (Guitar), Tino (Bass) und Luggy (Drums). Mehr ist in der Kürze und den zur Verfügung gemachten Infos nicht in Erfahrung zu bringen. Dazu zeigt sich Axeman Chris mit bemaltem Gesicht von wegen "Bones" und hätte sich damit noch gut bei Turbonegro gemacht, but let the music do the talking. Der Opener «Greed4Speed», «Wanted» und «Bring Back Those Days» als erste drei Songs des Albums gingen dem full-lenght Debüt mal als Singles voraus. Soundmässig klingts soweit ganz ordentlich, wenn auch ziemlich provinziell und nicht à la Erik Mårtensson. Vielleicht macht aber genau das den Reiz aus, was man in heutigen Zeiten jedoch einem klar höheren Anspruch entgegen stellen muss.
Während die Eingangs-Doublette also amtlich rockt und sich Caro hier gleich mit gutem Gesang präsentiert, setzt der Slow-Track «Wanted» einen ersten Kontrast in Richtung einer "gute Laune Pub-Band". Dass die Combo damit mal für Grave Digger eröffnet haben soll, kann man sich allerdings weniger vorstellen. Spätestens bei der Piano-Ballade, wo das Klavier bös nach einer verrauchten Knelle klingt, sticht abermals der Leadgesang als stärkste Waffe von Twisted Rose heraus. Musikalisch werden, wie zum Beispiel bei «Back To The Old Days», halt altbewährte Formeln zur Abwechslung bemüht. Nicht fehlen darf da natürlich auch eine Blues-Nummer wie «Friday Night Blues», wo man sich dann definitiv nach einer harten Arbeitswoche aufs verdiente Wochenende im lokalen Pub einstimmen kann. Anspiel-Tipp und Favorit auf «Cherry Tales» ist allerdings «We Can't Get Enough» mit coolen Vibes von Saraya, inklusive einem flotten Guitar-Solo.
Rockslave