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Nun ja, ich gestehe, die ersten Scheiben von TYGERS OF PAN TANG gingen zu Beginn der Achtziger an mir vorbei, da ich zu stark in meiner Judas Priest, Saxon und Iron Maiden Wolke schlief.
Erst mit dem sehr kommerziellen «The Wreck Age» wurde ich auf die Truppe aufmerksam. Da war allerdings Gitarrist und heutiger Bandleader Robb Weir nicht mehr an Bord. Ich verlor die Jungs deshalb wieder aus den Augen, kaufte mir aber die alten Scheiben nach, auf welchen sich John Sykes austoben konnte, der mit Whitesnake («1987»), Blue Murder und Thin Lizzy im grossen Scheinwerferlicht stand. Als TOPT 2008 mit der Scheibe «Animal Instinct» wieder auf sich aufmerksam machten, war ich sofort von der unglaublichen Gitarrenarbeit und dem magischen Gesang von Jacopo Meilie begeistert. Seit diesem Zeitpunkt bin ich zum grossen Tygers Of Pan Tang Fan geworden. Dies macht eine Besprechung einer neuen Scheibe nicht einfacher, da man oftmals eine klare Vorstellung hat, wie sich die neuen Tracks anhören sollten.
Die im Vorfeld veröffentlichte EP «A New Heartbeat» vermittelte zumindest schon, dass die Jungs noch immer auf dem richtigen Weg sind. Von diesem Album hat es der Titelsong auf die neue Platte geschafft. Mit Francesco Marras hat Robb einen neuen Leadgitarristen in die Truppe geholt, welcher Michael McCrystal ablöst. Dass Francesco seinen Stil einbringen wird, war klar. Wie Robb über ihn schwärmt, könnt Ihr im Interview nachlesen. Jedenfalls überzeugt der neue Mann mit jeder Note, auch wenn er vielleicht eine Spur verspielter ans Werk geht und die Songs somit einen oder zwei Durchläufe mehr brauchen, bis sie zünden. Dann aber wie eine Rakete, welche einen auf einen Ritt mitnimmt, auf dem man laufend Neues entdecken kann. «Light Of Hope» ist so eine Nummer, die durch viele, feine Nuancen überzeugt und gefällt. Wer eher auf die AC/DC artigen Grooves steht, wird an «Back For Good» seine Freude haben.
Hier sticht einmal mehr Craig Ellis heraus, der in meinen Augen einer der unterbewertesten Trommler auf unserer Kugel ist. «Bloodlines» ist auf jeden Fall eine weitere, hervorragende Scheibe geworden, die wiederum mit einem unglaublich intensiven Cover-Artwork versehen wurde. So gefährlich und unberechenbar habe ich den Tiger schon lange nicht mehr gesehen und gehört. Genau gleich kommen auch die zehn neuen Tracks daher. Wer auf traditionellen, nie langweilig werdenden Heavy Rock steht, kommt an «Bloodlines» nicht vorbei. Vorgetragen von einer Truppe, die schon lange akzeptiert hat, dass sie leider nie die finanziellen Erfolge von Iron Maiden wird feiern können, dadurch aber völlig unbelastet ans Werk gehen kann und einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere abgeliefert hat!
Tinu