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Metal Factory since 1999
Zu 35 Jahre U.D.O. und zum 70. Geburtstag von Udo Dirkschneider darf durchaus gefeiert werden. Der Sänger mit der unnachahmlichen Reibeisenstimme hat nach all den Jahren, und zählt man die Zeit mit Accept dazu, kommt man zusätzlich auf stolze elf Jahre mehr, noch immer sehr viel zu sagen.
Während andere Musiker in seinem Alter noch knapp von ihren grossen Klassikern leben, schreibt der Solinger einfach neue. Somit haben sich über all die Jahre unzählige Hits angesammelt, die sich nun auf dieser Doppel-CD wieder finden. Eine Auswahl zu treffen, scheint ein äusserst schwieriges Unterfangen zu sein, und darum wird wohl jeder Fan seine eigene Auswahl bezüglich seiner Hits treffen. ABER als Einstieg oder auch als Fan, der schon alles von U.D.O. sein Eigen nennt, hat «The Legacy» einiges zu bieten.
Das sind nicht nur die vier Bonustracks «Wilder Life» (kerniger Metal-Hit mit einem fantastischen Refrain), «What A Hell Of A Night» (fetter Metal-Track mit einem starken Hang zur «Faceless World» Zeit), «Falling Angels» (Midtempo Track) und «Dust And Rust» (na, wer hat eine Idee welcher U.D.O. Song hier gemeint ist?), die zu begeistern wissen, sondern das Gesamtpaket, das einmal mehr zeigt, wieso sich Udo Dirkschneider in all den Jahren über Wasser halten konnte. Dabei werden auch die jeweils kleinen, sich vom Vorgänger abweichenden Nuancen sichtbar. Trotzdem war U.D.O. immer eines, nämlich ein sicherer Wert, wenn es um fetten, ehrlichen, authentischen und bodenständigen Heavy Metal ging. Dabei kann eine schon fast melodische Nummer wie «Pain» ebenso gut bestehen, wie das mit mechanischen Momenten versehene «Decadent» oder das mit einer kalten Brutalität punktierte «Metal Machine», wie auch die unter die Haut gehende Ballade «I Give As Got As I Get». Die Lieder wurden nach dem Muster die jüngsten zuerst und die ältesten zuletzt auf die CDs gebrannt.
Und seien wir ehrlich, vergessen wir wegen des grossartigen Back-Katalogs nicht immer wieder Juwelen wie «Rock'n Roll Soldiers», «Dominator», «Shout It Out», «Freelance Man», «Mastercutor», «We're History» oder «Future Land»? Dass die Hits «24/7», «They Want War», «Independence Day», «Holy», «Metal Eater», «Man And Machine» oder «Make The Move» nicht fehlen würden war klar, und trotzdem hat es der Shouter verstanden, eine stimmige und mit 33 Songs (!) bestückte «Best Of» zu veröffentlichen. Nach achtzehn Studio-Alben hat Udo noch immer einiges zu sagen. Er war einer der wenigen seiner Riege, dier selbst sich in der "der Metal ist tot" Zeit unbeugsamer als die Gallier zeigte und sich keinen Millimeter von seiner Linie abbringen liess. Ihn zu ehren und seine beiden Jubiläen zu feiern, es hätte keine bessere Möglichkeit als mit «The Legacy» geben können. Hoffen wir aber, dass wir noch einiges mehr von Mister Dirkschneider zu hören kriegen, denn Musiker wie er gehören einer aussterbenden Spezies an. In diesem Sinne kauft Euch «The Legacy» und stosst auf die Gesundheit von U.D.O. und Eure an. Sei es mit Schampus, Bier, Schnaps oder einem Kamillentee.
Tinu