Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Wenn mich etwas neben der Musik an einer Band fasziniert, dann ist das die Konstante einer Bandbesetzung und deren kontinuierliche Zielstrebigkeit. ULTHAR aus Amerika, Oakland, Kalifornien/Alexandria, Virginia/Portland, Oregon, gegründet im Jahre 2014, verkörpern genau diese Faszination.
Da ich persönlich seit dem Demo von 2016 ein grosser Bewunderer von Ulthar bin, versuche ich diese Review trotzdem, wie immer, objektiv zu gestalten! Die Konstante in Bezug auf Bandbesetzung sieht wie folgt aus: Mastermind "Ephemere Domignostika", Steve Peacock (Vocals/Bass/All Instruments), "Shelby Lermo", Shelby Braden Lermo (Vocals/ Guitar) und "Justin Ennis" (Drums), die mit ihrer Debüt-Scheibe «Cosmovore» (2018), «Providence» (2020) und nun mit «Anthronomicon» dritte Machtdemonstration in vierzigminütiger Spielzeit vorstellen. Erstaunlicherweise parallel, sprich in limitierter Auflage, wurde der Longplayer «Helionomicon» ebenfalls auf den Markt gebracht und wird zu einem späteren Zeitpunkt zeitnah rezensiert. «Anthronomicon» bietet uns ein schwerfälliges, vertracktes Technical Death / Black Metal Album, das für meine Begriffe nur am Rande etwas mit Black Metal am Hut hat sowie mit einer gehörigen Portion an Thrash verfeinert wird, woraus sich eine geballte Kraft entwickelt und durch die intelligente Struktur gewisse Dissonanzen auslöst!
Nicht nur die Vocals erinnern stark an die Engländer Carcass («Flesh Propulsion») oder an die Amerikaner Morbid Angel («Cephalophore»), nein, auch die Song-Struktur und die teils eingebauten Grindcore-Parts. Was auch zu gefallen vermag, ist die "Oldschool Produktion", die dem Ganzen noch mehr Tiefe verleiht. Man merkt es Ulthar an, dass da erfahrene Musiker am Werk sind und sich nicht damit zufrieden geben, eine von vielen genre-beheimateten Bands zu sein. Vielmehr versucht die Combo kontinuierlich und mit zwanghafter wie zielstrebiger Komplexität mehr Nuancen in ihren Sound zu bringen, was den anhaltenden Aufstieg nur unterstreicht. Auch wenn ich eher dazu neige, das Cover-Artwork jeweils nicht zu kommentieren, muss ich die künstlerische Fraktion von Ulthar loben, denn jedes bis dato veröffentlichte Cover steht sinnbildlich für unbändige Kraft, und dies in Form eines poetischen Gleichgewichtes. «Anthronomicon» zeigt einmal mehr auf, wohin ein harmonisches Line-up mit unerschütterlichem Fokus führen kann, "so I applaud to this great hard work"!
Marco