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VEMOD sind keineswegs eine durchschnittliche Band. Ihr Fundament befindet sich in Namsos (Norwegen), wo der Dreier, um die Jahrhundert-Wende herum, vom damals 12-jährigen Jan Even Åsli (!) als lebenslanges Leidenschafts-Pprojekt konzipiert wurde.
Namsos liegt etwa drei Autostunden von der Stadt Trondheim entfernt. Dort lieferte die äusserst individuelle lokale Nidrosia Black Metal Szene, die sich auf den ursprünglichen Namen der Stadt bezieht, Vemod ihren ersten musikalischen Bezugs-Punkt. Das Trio hat sein zweites Album «The Deepening» aus demselben klanglichen Granit gemeisselt, aus dem schon sein Vorgänger «Venter På Stormene» vor über einem Jahrzehnt entstanden ist. In all den Jahren haben sich die Norweger um Jan Even Åsli (Lead- & Rhythmusgitarre, Cleanvocals, Synths), Eskil Blix (Drums, Harsh Vocals) und Espen Kalstad (Bass) stets geweigert, sich dem Druck von aussen zu beugen und haben ihre Musik bewusst reifen lassen, respektive dabei immer wieder ihre Form verändert, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden waren. Während ein Teil von ihnen der rauen, nidrosianischen Schwärze verbunden blieb, hatte das Trio einen Schritt nach draussen gewagt, indem es Elemente verstärkte, die bereits zuvor vorhanden waren: ein Hauch der Magie, die an die frühen In The Woods... erinnern.
Dazu ein Schuss Melancholie und eine Messerspitze introvertierter Kontemplation, inmitten einer breiten Palette emotionaler wie lebendiger Klangbilder. Der Sound der Norweger blieb fest mit der Dunkelheit ihrer Heimat verbunden, aber indem sie sich einer breiten Fülle hochgradiger Ausdrucks-Formen öffneten, erhielt die Band den Pionier-Status derzeit äusserst beliebter Stile wie Blackgaze und Post Black Metal. Sogar die lyrischen Themen, die sich durch die sechs Songs hindurch ziehen, erzählen von Veränderung, Vergänglichkeit, Transformation und Wachstum. «The Deepening» bietet die Möglichkeit, lang gehegte Überzeugungen und tröstliche Illusionen hinter sich zu lassen sowie die Erkenntnis, dass die Wahrheit sowohl sehr schmerzhaft als auch äusserst schön sein kann. Da soll noch einmal jemand sagen, dass Black Metal nicht poetisch ist. Nun denn, Vemods zweite Platte wird wohl ein Scheideweg für die Fans darstellen, auf die entweder die sinnliche Morgenröte im Himmel oder ein düsteres fauliges Loch im Erdreich wartet.
Oliver H.