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Metal Factory since 1999
Die deutsche Truppe VENDETTA flog bei mir immer ein bisschen unterhalb des Radars. So muss ich auch gestehen, dass ich die Vorgeschichte der Jungs nur "am Rande" mitbekommen habe.
Die 1984 in Schweinfurt gegründete Band veröffentlichte bis anhin fünf Alben, bei denen sicherlich das Debüt-Album «Go And Live… Stay And Die» (1987) für das meiste Aufsehen sorgte. Die Truppe brach erstmals 1990 auseinander und reformierte sich 2002 wieder. Ab da entstanden die letzten drei Scheiben. Ich muss ehrlich sagen, dass mich der Opener «Shoot To Kill» vom neusten Werk tatsächlich begeistert, auch wenn der Gesang von Mario Vogel "monoton" erklingt und den sehr spannenden wie packenden Gitarren-Melodien ein bisschen die Luft raubt. Ein groovendes Monster ist «Stranglehold Of Terror», eine Nummer, die rhythmisch sofort in die Beine und die Halsmuskulatur geht, sprich einen nicht mehr stillsitzen lässt. Rein spielerisch passt hier alles zusammen und die Rhythmus-Sektion überzeugt mit einem unglaublichen Groove, während sich die Saiten-Fraktion in einen wahren Rausch spielt.
Die Jungs sind auch nicht mit Sodom, Tankard, Kreator oder Destruction zu vergleichen, sondern gehen einen sehr eigenen Weg, der irgendwo zwischen traditionellem Speed und Thrash Metal liegt, was ich als einen sehr positiven Aspekt sehe! Die Gitarren-Solos verströmen ein faszinierendes Flair und verleihen den Metal-Keulen laufend noch ein paar zusätzliche Kanten. Zu einer knappen Stunde Spielzeit zeigen die Jungs, dass sie zu den unterbewertetsten Combos gehören und sich auch in den Gewässern von Sacred Reich wohl fühlen («Black As Coal», «Death Means Relief»), respektive ebenso an die Türe von Forbidden («Cheap Death») klopfen können. Vendetta müssen die Muskeln nicht mit dem Gaspedal spielen lassen, sondern machen dies mit geschickter Härte und spielerischem Können («For Dear Life») wett. Ja, da habe ich eine Band bisher völlig unterschätzt und ziehe meinen Hut vor dieser wirklich grossartigen Leistung!
Tinu