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Die Schweiz ist das Land der Berge und des harten Rocks. In den letzten Jahren haben sich aber vermehrt Formationen gebildet, die nicht den klassischen Weg eingeschlagen, sondern sich für eine andere Richtung entschieden haben. Vicious Rain, aus dem historischen Baden, sind so eine Truppe, die sich dem alternativen Metalcore verschrieben haben.
Seit ihrer Gründung Ende 2022 hat die Karriere schnell an Fahrt gewonnen, denn obwohl sie businesstechnisch noch nicht lange dabei sind, haben sie zahlreiche Shows und Festivals gespielt. Darunter auch das renommierte "Summer Breeze Open Air". Das Line-up, bestehend aus David Häusermann (Gesang), Mauro Gugerli (Gitarre und Gesang), Tristan Meier (Gitarre), Loris De Notaristefano (Bass) und Michael Teufelberger (Schlagzeug) hat gemeinsam einen Sound geschmiedet, der an den Metalcore und Post-Hardcore der 2000er Jahre erinnert.
Mit feinen Anklängen an moderne Stile, seien es nun harte Breakdowns, Riffs und raue Vocals oder groovige und melodische Rhythmen, die massive Refrains anheben, bietet es für jeden Geschmack etwas an. Am 11. Oktober war es soweit und Vicious Rain durften ihr Debüt-Album «There Is Beauty In Letting Go» auf eine gespannte Fanbase loslassen. Die Platte wartet mit zehn Songs und einem geradezu schlichten Cover-Artwork auf, das für Nichtkenner keine wirklichen Rückschlüsse auf den musikalischen Inhalt zulässt.
«There Is Beauty In Letting Go» bringt die rohe und emotional intensive Seite des frühen Metalcore mit den Stärken und der Finesse des modernen Metal zum Vorschein. Die zehn Tracks sind handgemacht und ein Produkt aus Blut, Schweiss und Tränen. Vicious Rain, (ich weiss nicht weshalb, aber bei ihrem Namen sehe ich stets eine Band à la Krokus vor mir, was sie aber nicht sind), machen ihr ganz eigenes Ding und jagen keinem Trend hinterher, und trotzdem sind sie Teil einer neuen Metal-Welle, die rund um den Globus zu beobachten ist.
Bands, die sich nicht davor scheuen, ihre Menschlichkeit in Texte einfliessen zu lassen, und sich nicht an gängige Formeln halten, die ihnen den Moment der Berühmtheit verschaffen, bevor sie durch andere Klone ersetzt werden. Diese neue Richtung ehrt und respektiert die Kunst selbst und erinnert daran, wie tiefgründig und schön musikalischer Ausdruck wirklich sein kann. Ich bin positiv überrascht von der Qualität des Fünfers und freue mich, dass auch in der Schweiz immer wieder erfrischende Combos aus einem Bandkeller kriechen. Respekt!
Oliver H.