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Die italienischen Symphonic Metaller VISION DIVINE öffnen mit dem neuen Album «Blood And Angels Tears» ein neues Buch mit verschiedenen Kapiteln, also eine neue Geschichte. Das aktuelle Werk stellt somit den ersten Teil dar. Wie viele davon geplant sind, geht aus dem Promo-Schreiben nicht hervor. Dafür, dass es lyrisch grob um einen Krieg zwischen Luzifer und Erzengel Michael geht.
Dieses Album funktioniert aber auch hervorragend, wenn man den Texten nicht folgt. Dafür ist die Musik schlicht zu mitreissend und trotz den vielen symphonischen Elementen und gelegentlich progressiven Schlenkern immer nachvollziehbar. Das funktioniert bereits mit der ruhigen Erzähl-Stimme beim Einstieg, die in ein meist stürmisches «The Ballet Of Blood And Angels Tears» mündet. Im Mittelteil offenbart dieses Stück plötzlich eine unglaubliche Dynamik, nur um kurz darauf einem treibenden Gitarren-Solo Platz zu machen. Das reisst mit und macht Lust auf den weiteren Verlauf des Albums. Und auch da wird man nicht enttäuscht, wobei Vision Divine weiterhin mit laut und leise sowie schnell und langsam arbeiten.
Dazu gesellen sich etwa beim schmissigen «Drink Our Blood» hörspielartige Elemente hinzu, während bei «When Darkness Comes» etwas Tempo weggenommen wird. Dieses Stück wirkt aber je nach Teil lieblich bis unglaublich bedrohlich und lässt einem mit einem auf italienisch gesprochenen Teil aufhorchen. Schön auch, wie Vision Divine im komplett ruhig gehaltenen, knapp zweieinhalb-minütigen «A Man On A Mission» eine melancholische Stimmung erzeugen. Hier leidet man mit dem Protagonisten mit.
Umso epischer wirkt danach «Go East», und man kommt wieder in den Genuss von intelligent komponierter Raserei, bevor «Lost» neue Aspekte vereint. Dieses Lied klingt episch und melancholisch zugleich. Es schliesst dieses Album mit einem wieder auf italienisch gesprochenen Teil würdig ab und macht gleichzeitig Lust auf den Nachfolger. Vision Divine ist mit «Blood And Angels Tears» ein kleines Meisterwerk gelungen, und damit setzen sie die Messlatte für ihre Mitstreiter im selben Genre sehr hoch an!
Roger W.