Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Bei jedem ernsthaften Gespräch über Death Metal sollte eigentlich der Name VOMITORY fallen. Nach ihrer Gründung im Jahre 1989 veröffentlichten sie zwischen 1996 und 2011 acht bahnbrechende Alben, bis sich die Wege des Quartetts 2013 trennten. Glücklicherweise konnte keiner lange ohne den andern, und so kehrte der Vierer 2019 auf die Bühnen dieser Welt zurück.
Das 30-jährige Bandjubiläum feiert die Truppe also mit ihrem ersten neuen Album seit zwölf Jahren, das monströse «All Heads Are Gonna Roll». Klingt deftig, derb und konsequent! Mit dem klassischen Vomitory Sound und ein paar neuen Wendungen birgt die Platte alles, was sich der eingefleischte Fan erhofft hat. Die Band hat sich Zeit gelassen, anstatt sich zu beeilen. «All Heads Are Gonna Roll» war ein Prüfstein für alle Bandmitglieder. Während des Schaffens wurde die Entscheidung darüber gefällt, ob Vomitory als Band weiter machen oder sich wieder ins Grab zurück legen. Die Entscheidung fiel, zur grossen Freude aller, zugunsten der Todesmaschinerie aus. Die Mitglieder, Schlagzeuger Tobias Gustafsson, die Gitarristen Urban Gustafsson und Peter Östlund sowie Sänger und Bassist Erik Rundqvist haben schnellen, knirschenden D-Beat-Death Metal mit der Faust ins Gesicht Attitüde kreiert. Die zehn Songs haben eine deutliche Frischzellenkur erhalten, die auf Vomitory Platten eher ungewöhnlich ist. Besonders die unterschiedlichen Refrains, Arrangements für den Hintergrundgesang und die geradlinigeren Riffs scheinen sich absolut auszuzahlen.
Inhaltlich hat sich indes wenig geändert. Die einzige Aufgabe besteht darin, die Songs so gewalttätig wie möglich zu gestalten. Daher handelt der Titelsong von einem klassischen Horrorfilm-Mörder der alten Schule und «Raped, Strangled, Sodomized, Dead» ist von einer wahren Kriminal-Sendung inspiriert. Dann wäre da noch das brutale «Dead Man Stalking», die Geschichte eines übernatürlichen Wesens, das seine Opfer verfolgt und niederschlägt, um aus ihrer Haut, Fleisch und Blut einen neuen Körper aufzubauen. Letzterer könnte auch aus der Veteranen-Feder von Benediction stammen. Geiler Death Metal eben! Der Gesang wurde in den "Leon Music Studios" unter den wachsamen Ohren von Rikard Löfgren aufgenommen, der bereits ihre letzten drei Alben aufgenommen hat. Der Rest wurde komplett in Eigenregie produziert. Mit seinem lebendigen, von Horrorfilmen inspirierten Artwork, mit einem Hauch von Anti-Religion als Zugabe ist «All Heads Are Gonna Roll» wirklich das Gesamtpaket für hungrige Death Metal Fans und nach so vielen Jahren eine atemberaubende Rückkehr hin zu alter Form.
Oliver H.