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Metal Factory since 1999
Schwedischer, leicht experimenteller Death Metal namens Wachenfeldt wird hier uns um die Ohren gehauen, und das breite, mundtriefende Grinsen des Schreiberlings wird auch immer fieser wie breiter.
Anno 2011 in Gränsfors, Hudiksvall sowie Nörrtälje, Stockholm mit deathigem Odem ins Ist gehaucht, bolzen uns Wachenfeldt im untypischen, schwedischen Death um die Körperhüllen, mit intelligentem, leicht abstraktem Songwriting und ausgestattet mit neun Tracks voller bösartigstem wie genialem Death Metal. Thomas von Wachenfeldt (Vocals, Guitars, Bass und alle weiteren Saiteninstrumente), als auch als Namensgeber, clever bemerkt..., Daniel Jakobsson (Lead- und Rhythmusgitarre) und Jon Skäre (Drums) zelebrieren einen auch leicht progressiven, technischen wie symphonischen Death Metal in herrlicher Machart. «Faustian Reawakening» ziert als das zweite full-lenght Machwerk, «The Interpreter» war das Debüt, nebst, einer EP und vier Singles, also ein interessantes und tüchtiges Palmares von Wachenfeldt. Irgendwie ist es einfach ein goiler Bandname, irgendwie, lässt mich irgendwie nicht los, eben, irgendwie...
Die Produktion kommt druckvoll, messerscharf wie klar rüber, und das Cover-Artwork strotzt nur so vor Platz in den Ruhmeshallen von Valhalla, ohne Wenn und Aber. Somit sind Vergleiche zu Dimmu Borgir, Behemoth, Opeth, Mayhem, Immortal, Morbid Angel, Dissection und Konsorten nicht von der Hand zu weisen, sowohl auf «Faustian Reawakening» stets Eigenmächtigkeit in vollster Inbrunst zelebriert wird, keine Frage, denn die Bandaufzählungen sollen ja als Hilfe dienen, yep. Die Gitarren riffen sich sehr deathig, leicht thrashig und blackig durch den Noten-Tornado, jedoch stets auf Groove bedacht, mit symphonischem, technischem und progressivem Background. Die Soli sind wahre Maestro-Zelebrationen, herrlich virtuos und melodiös. Der Bass wummert herrlich rhythmisierend, doch auch Walking-Bass-Lines zelebrierend wie auch solodesk und autark im stürmischen Songwriting. Die Drums pattern und paradiddeln sich im Blast, Grindcore und Double-Bass umher, gepaart mit sehr groovigen und treibenden Moshparts, einer satten, trockenen und markanten Snare.
Durch den Einsatz der Cymbals und Toms wird der progressive Hauch noch zusätzlich verstärkt, ohne jemals den Groove zu verlieren, im Gegenteil, das Revier wird markant abgesteckt und gesetzt. Die Vocals sind brutal guttural gehalten, klar, aggressiv, tief, verständlich, druckvoll. Durch die untermalenden, symphonischen Synth-Sounds erreicht «Faustian Reawakening» den Opus-Status, ein Mach- wie Meisterwerk sondergleichen. Vor allem gilt hier, keinen Song aus dem Verlauf heraus zu reissen, denn man würde dem Album sonst Unrecht tun, da die Tracks sowas von miteinander verbunden sind und nur in dieser Reihenfolge das absolute wie geweihte Hörerlebnis erzeugen. Wie so oft, gut Ding will Weile haben, was hier bei Wachenfeldt vollstens zutrifft und sich der deathige Hörgenuss so steigert, dass dem Beelzebub gewissenslos die Haut, beziehungsweise das Fell beim Lebendigen tranchiert und abgezogen werden darf, ohne etwelche Gewissensbisse, und stets mit einem immer breiten wie mundtriefenden Grinsen im Gesicht, welches sich nicht mehr erholen wird.
Poldi